Dienstag, 8. April 2008 / 11:30:37
Berlusconi punktet im Fernseh-Wahlkampf
Rom - In der Endphase des italienischen Wahlkampfs fühlt sich der Mitte-Links-Kandidat Walter Veltroni im Duell gegen Oppositionschef Silvio Berlusconi benachteiligt. Veltroni verlangt mehr Ausgewogenheit in der Berichterstattung im Fernsehen.
In einer Pressemitteilung protestierte Veltronis Demokratische Partei (PD) vor allem gegen das von RAI 1 gesendete Polit-Programm «Porta a Porta».
Den Protest löste die Ankündigung der RAI aus, dass Berlusconi als letzter Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten am Freitag an der Show «Porta a Porta» teilnehmen werde.
Somit würde Berlusconi de facto die Wahlkampagne im Fernsehen abschliessen, was ihn gegenüber seinen Rivalen begünstigen würde, protestierte die PD.
Auslosung entschied
Die RAI wies den Vorwurf entschieden zurück. Berlusconi habe nach einer Auslosung unter den Kandidaten das Recht erhalten, als letzter Kandidat bei «Porta a Porta» aufzutreten. Die Auslosung sei vor einem Notar und auf vollkommen transparente Weise erfolgt.
Auch die Kommunikationsbehörde in Rom, die über die italienische Medienwelt wacht, warnte kürzlich, dass Berlusconi in diesen letzten Wahlkampfwochen im Fernsehen zu häufig aufgetreten sei, was dem Prinzip der «Par Condicio», der Gleichberechtigung beim TV-Zugang der Politik, widerspreche.
Der Wahlkampf in Italien unterliegt vor allem in der Endphase strengen Regeln, die den gleichberechtigten Zugang der Parteien zu den Medien, und vor allem zum Fernsehen, garantieren sollen. Die Kommunikationsbehörde mit ihren Experten kontrollieren, dass keine politische Gruppierung bevorzugt wird.
rr (Quelle: sda)
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