Mittwoch, 2. April 2008 / 20:30:20
Um schonendes Anhalten wird gebeten
Die SVP Schweiz vermisst ab sofort und bis zum 11. April: Den Parteiaustritt und Bundesratsrücktritt von Frau Eveline Widmer-Schlumpf, 52-jährig, schlank und von zierlicher Statur.
Vermisst wird seit der Ausstrahlung des SF1-Dokumentarfilms über die Abwahl Christoph Blochers vom vergangenen Dezember: Die Stellungnahme von Frau Eveline Widmer-Schlumpf, 52-jährig, schlank, von zierlicher Statur (vgl. Phantombild auf dieser Seite). Frau Widmer-Schlumpf spricht fliessend Bündnerdeutsch und gibt sich nach heutigem Kenntnisstand gerne als SVP-Bundesrätin aus.
Frau Widmer-Schlumpf verliess am 12. Dezember 2007 ihren Wohnort Felsberg in Richtung Bern. Seither gibt sie vor, ganz spontan für die Schweizerische Volkspartei SVP den zweiten Bundesratssitz gerettet zu haben. Eine Aussage, die nach Darstellung der betroffenen Partei nicht der Realität entspricht. Augenzeugen berichten, dass Eveline Widmer-Schlumpf seither ein scheinbar normales Politikerleben führt; dass sie jedoch mit plötzlicher Gesprächsverweigerung oder widersprüchlichen Äusserungen reagiert, wenn sie von Journalisten mit den Ereignissen vor und um den 12. Dezember konfrontiert wird.
Deshalb bittet die Bundeshauspresse um Ihre wertvolle Mithilfe. Sollten Sie dieser Frau irgendwo begegnen, führen Sie wenn möglich folgenden zertifizierten Psychostatus-Test durch:
Orientierung: Fragen Sie, wo für sie genau links und rechts ist.
Gedächtnis: Rufen Sie zehnmal auf ihr Handy an und geben sich als Nationalrat Andrea Hämmerle aus. Fragen Sie anschliessend, wie viele Anrufe sie erhalten hat.
Motorik: Wiederholen Sie diese Zahl Anrufe unter dem Namen Ueli Maurer. Zählen Sie, wie oft sie das Handy wegschleudert.
Sprachverständnis: Notieren Sie die Wörter «Plan», «Partei», «schweizerisch», «sozialdemokratisch», «Volk» und «Verrat» auf einzelne Zettel und bitten Sie sie, damit den Namen Ihrer Partei zu bilden.
Rechenaufgabe: Die Partei x kommt im Jahr a (=1975) auf einen Wähleranteil von 9.9 % und hält damit einen Bundesratssitz. Ein kontroverser Politiker P bringt die Stärke der Partei vor allem dank seiner Gegner bis ins Jahr (a+32) auf 28.9 Prozent und 2 Bundesratssitze. Berechnen Sie daraus die Wahrscheinlichkeit W, dass die Motive hinter der stilvollen Abwahl von P tatsächlich dessen Stil und die fehlende Legitimation durch die 28.9 Prozent Wähler sind.
Sachdienliche Hinweise richten Sie bitte an jedes nächste Pressebüro oder an den Nebelspalter-Verlag, Redaktion, Bahnhofstrasse 17, 9326 Horn TG.
Marco Ratschiller
mr (Quelle: Nebelspalter)
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