London und Paris läuten «neue Etappe» ein

Brown spielte auf die 1904 geschlossene «Entente cordiale» an, mit der beide Staaten ihre Kolonialgebiete abgegrenzt und die Grundlage für die Waffenbrüderschaft im Ersten Weltkrieg gelegt hatten.

Daraus solle nun eine «Entente amicale» werden, sagte Brown. Sogar eine «Entente formidable» sei möglich.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy betonte, es handle sich um eine dauerhafte Beziehung. «Es ist nicht nur ein One-Night-Stand, wir können auch am nächsten Morgen frühstücken.»

Entwicklung von neuen Atomkraftwerken

Beide Staaten besiegelten ausserdem ein Abkommen zur Nutzung und Entwicklung von neuen Atomkraftwerken. Grossbritannien muss in den kommenden Jahren seine veralteten AKWs ersetzen. Frankreich ist daran interessiert, den Briten französische Atomtechnologie zu liefern.

Sarkozy erneuerte seine Ankündigung, dass sein Land bereit sei, seine Truppen in Afghanistan zu verstärken. In Frankreich stiess die Vergrösserung des rund 1600 Mann starken Kontingents auf Ablehnung.

Unterschiedliche Positionen

Unterschiedliche Positionen wurden bei einem möglichen Boykott der Olympischen Spiele in Peking offenbar: Während sich Sarkozy das Recht vorbehielt, die Spiele wegen Tibet zu boykottieren, schloss dies Brown aus, auch weil London 2012 Gastgeberin der Spiele sein wird.

Sarkozy war am Mittwoch zu seinem ersten Staatsbesuch in Grossbritannien eingetroffen. Zunächst hatte vor allem seine Frau Carla Bruni-Sarkozy im Fokus gestanden; Zeitungen hatten ein bald zum Verkauf stehendes Aktfoto von ihr veröffentlicht.

Mit ihrem eleganten Auftreten nahm sie den Kritiker jedoch den Wind aus den Segeln. Einige Kommentatoren verglichen sie mit Lady Diana oder Jackie Kennedy.

smw (Quelle: sda)

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