Samstag, 15. März 2008 / 20:21:15
Keine Einigung nach SBB-Cargo-Gesprächen
Biasca - Vorläufig keine Einigung in Sachen SBB Cargo: Die SBB-Spitze sowie die Vertreter der Gewerkschaften und der Streikenden sind am Abend in Biasca ohne Übereinkunft auseinander gegangen. Der Streik in Bellinzona dürfte weitergehen.
Von 16 bis um 22 Uhr hatten die beiden Parteien im Gemeindehaus des Leventiner Dorfes verhandelt, ohne dass ein Konsens erzielt werden konnte. Die Angestellten werden am Montag über den Vorschlag der SBB für einen Runden Tisch diskutieren.
Es sei jedoch zu bezweifeln, dass dieser Vorschlag angenommen werde, sagte Gianni Frizzo, Präsident des Streikkomitees. Der Streik in Bellinzona werde wohl weitergehen. Der Vorschlag der SBB sei zu unkonkret, um in Betracht gezogen werden zu können.
SBB-Chef Andreas Meyer erklärte seinerseits, der Streik sei illegal und müsse beendet werden, wenn man eine Lösung finden wolle. Man warte jetzt darauf, dass die Angestellten die Arbeit wieder aufnähmen.
Ex-SBB-Chef Weibel wehrt sich
Derweil wies Meyers Vorgänger Benedikt Weibel die Kritik an seiner Führung der Bundesbahn entschieden zurück. Es seien die richtigen Entscheide gefällt worden - allerdings in einem schwierigen Umfeld.
«Wenn mir ein Fehler vorgeworfen wird, muss man mir sagen, was ich anders hätte machen sollen», sagte Weibel in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio DRS. Als er die SBB 2006 verlassen habe, seien die Zahlen zur SBB Cargo von der Revisionsstelle abgesegnet worden.
Das sei alles, was er zum Vorwurf von Verkehrsminister Moritz Leuenberger sage. Dieser sprach davon, dass der Hauptsitz nicht gemerkt habe, in welchen Zustand die SBB Cargo sich befinde. Weibel, der zwischen 1992 und 2006 an der Spitze der SBB stand, äusserte sich gegenüber Radio DRS erstmals zur Situation bei SBB Cargo.
Zum Vorwurf aus bürgerlichen Kreisen, für die Krise bei SBB Cargo sei das Missmanagement eines SP-Filzes verantwortlich, sagte Weibel: «Nichts ist für mich unwichtiger als ein Parteibuch.»
smw (Quelle: sda)
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