Donnerstag, 13. März 2008 / 09:58:52
SBB: Streik in Bellinzona geht weiter
Bellinzona - Der Streik der SBB-Cargo-Mitarbeiter in Bellinzona geht weiter. Die von der SBB angebotene Sistierung des Stellenabbaus genügt ihnen nicht - sie wollen Garantien. Inzwischen will die SBB auch den Stellenabbau in Freiburg aufschieben.
Die SBB will die Abbaumassnahmen in Freiburg bis zur Debatte im Nationalrat am nächsten Mittwoch sistieren.
Dies gab SBB-Chef Andreas Meyer nach einem Treffen mit Bundesrat Moritz Leuenberger und einer Deputation des Freiburger Staatsrats bekannt. Sollten in der Parlamentsdebatte neue Elemente auftauchen und der Auftrag an SBB Cargo verändert werden, werde die SBB dem Rechnung tragen, sagte Meyer.
Es sei nur ein Akt der Fairness, Freiburg die selbe Hand auszustrecken wie dem Tessin, sagte Meyer. In Freiburg sollen 165 Stellen abgebaut werden.
Die Freiburger Kantonsregierung und der Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband (SEV) sind zwar erfreut über die Sistierung der Massnahmen beim Kunden Service Center (KSC) von SBB Cargo Freiburg, wollen aber weiter kämpfen.
Keine genügende Garantie
Die SBB-Spitze hatte den Tessinern angeboten, die Sanierung zu sistieren, sofern die Streikenden an ihre Arbeitsplätze zurückkehrten. Dies lehnten die 430 Arbeiter einstimmig ab. Eine blosse Aussetzung der Sanierung stelle keine genügende Garantie dar, hiess es an der Versammlung am Morgen.
Unter dem Kampfruf «Widerstand, Widerstand, Widerstand» und «Hände weg von den Werkstätten» beschlossen die Anwesenden, solange weiter zu streiken, bis die SBB-Direktion Garantien für den Erhalt der Arbeitsplätze und die Zukunft der Werkstätten liefere.
Das am Vortag von SBB-Chef Andreas Meyer gemachte Angebot sei zwar «ein Signal der Eröffnung eines Dialogs» sagte Gianni Frizzo, Präsident des Streikkomitees. Aber das Signal sei ungenügend: «Das Tessin hat schon zu viele Kehrtwendungen der SBB erlebt, die ihre Versprechungen nie gehalten hat», rief Frizzo in den Saal.
Bei den SBB nahm man den Entscheid der Personalversammlung «zur Kenntnis», wie SBB-Sprecher Roland Binz sagte. «Unser konstruktives Angebot steht.»
smw (Quelle: sda)
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