Dienstag, 11. März 2008 / 14:01:42
Freiheitsstrafen gegen ISMM-Manager gefordert
Zug - Vor dem Strafgericht Zug hat der Prozess gegen sechs ehemalige Manager des in Konkurs gegangenen Sportrechte-Vermarktungskonzerns ISMM/ISL begonnen. Den Angeschuldigten drohen bis zu viereinhalb Jahre Freiheitsstrafe. Sie weisen sämtliche Vorwürfe zurück.
Delikte in der Höhe von über 100 Mio. Fr. werden ehemaligen Verwaltungsräten und Geschäftsführern des Sportrechtevermarktungskonzern ISMM/ISL vorgeworfen. Sie sollen Gelder für TV-Übertragungsrechte hauptsächlich für die Fussball-Weltmeisterschaften 2002 und 2006 dazu genutzt haben, die Liquidität der Firma zu sichern.
Vor Gericht stehen der ehemalige Verwaltungsratspräsident, der Vizepräsident, zwei CEOs der Firma, der Finanzverantwortliche (CFO) sowie der Leiter Finanzen des Unternehmens, das am 21. Mai 2001 Konkurs anmelden musste.
Allen wird eine aktive Rolle oder eine Missachtung der Aufsichts- oder Kontrollpflicht bei den vorgeworfenen Delikten zur Last gelegt. Bei den angeschuldigten betrügerischen Handlungen sollen Geldsummen bewusst auf andere Konten oder unter anderer Bezeichnung geflossen sein, womit eine anteilmässige Zahlung an den Fussballverband vermieden werden konnte.
Vorwürfe zurück gewiesen
Die Beschuldigten wiesen sämtliche Vorwürfe als haltlose Beschuldigungen zurück. Sie widersprachen, dass es sich bei den aus Sicht des Strafgerichts nicht nachvollziehbaren Umbenennungen um betrügerische Absicht gehandelt habe.
Dass dabei Zahlungen in der Höhe von mehreren Dutzend Millionen Franken ohne weitere vertragliche Ausführungen als «Darlehen» bezogen wurden, begründeten die Beschuldigten mit dem Verweis darauf, den Geldgebern einen Dienst erwiesen zu haben, beziehungsweise im Vertrauen auf die verantwortlichen Personen, welche die Verhandlungen geführt hatten.
fest (Quelle: sda)
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