Donnerstag, 21. Februar 2008 / 08:46:00
Marcel Ospel bleibt Chef der UBS
Zürich - Trotz lauter Rücktrittsrufe will Marcel Ospel Verwaltungsratspräsident der krisengeschüttelten Grossbank UBS bleiben. Allerdings soll seine Amtszeit verkürzt werden. Das sieht nach Abschied auf Raten aus und sorgt für Spekulationen.
Die UBS reagiert zudem mit einer prominenten Verstärkung der Führungsspitze auf den zunehmenden Druck, dem die Bank nach Milliardenabschreibern im Zusammenhang mit der US-Finanzkrise ausgesetzt ist.
Fiat-Sanierer Sergio Marchionne wird als nebenamtlicher Vizepräsident Ospel an die Seite gestellt. Der Italo-Kanadier wurde vor einem Jahr in den Verwaltungsrat der Bank gewählt.
Das UBS-Präsidium soll demnach aus dem Präsidenten Ospel, dem nebenamtlichen Vize Marchionne sowie dem vollamtlichen Vizepräsidenten Stephan Haeringer bestehen, wie die Grossbank mitteilte.
Verkürzte Amtszeit
Verwaltungsräte der UBS sollen sich zudem künftig jedes Jahr wieder zur Wahl stellen müssen. Die Amtszeit soll von drei auf ein Jahr verkürzt werden. Die Amtszeit des umstrittenen Verwaltungsratspräsidenten Ospel läuft zur Generalversammlung im April hin aus.
Er sei bereit, sich «dem Wunsch des Verwaltungsrates entsprechend» für ein Jahr zur Wiederwahl zu stellen, erklärte Ospel im Communiqué. Die Verkürzung der Amtszeit sei sein Wunsch gewesen. Damit können die UBS-Aktionäre spätestens ab 2010 alljährlich über die Zusammensetzung des Verwaltungsrates bestimmen.
Stärkung der Führungsstruktur
Neben Ospel sollen im April auch Peter Voser und Lawrence Weinbach, deren Amtszeit ebenfalls ausläuft, für ein Jahr wiedergewählt werden. Voser wird anstelle von Lawrence Weinbach neuer Vorsitzender des Prüfungsausschusses Audit Committee.
«Mit diesen Massnahmen stärken wir die Führungsstruktur, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen», zeigte sich Ospel zuversichtlich. Die UBS und Ospel waren im Zusammenhang mit Fehlspekulationen im US-Immobilienmarkt zunehmend unter Druck geraten. Die Grossbank musste 21 Mrd. Franken abschreiben und 2007 ein Verlust von 4,4 Mrd. Franken hinnehmen.
bert (Quelle: sda)
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