Montag, 11. Februar 2008 / 20:52:10
Sechs Guantánamo-Häftlingen droht in USA Todesstrafe
Washington - Die US-Regierung hat gegen sechs mutmassliche Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001 Angklage wegen Kriegsverbrechen erhoben. Den Betroffenen droht die Todesstrafe.
Wie das US-Verteidiungsministerium mitteilte, werden alle Sechs der massgeblichen direkten oder indirekten Beteiligung an den Anschlägen vom 11. September 2001 beschuldigt. Insgesamt werden ihnen 169 verschiedene Straftaten zur Last gelegt.
Bis zu einem Prozessbeginn dürften noch Monate vergehen. Eine Richterin wird zunächst prüfen, ob die Beweise für die Eröffnung eines Prozesses ausreichen.
Zur Gruppe der Angeklagten gehört der Anklage zufolge der Ex-Chefplaner des Terrornetzes El Kaida, Chalid Scheich Mohammed. Der gebürtige Pakistaner soll der Planer der Anschläge gewesen sein, bei denen 3000 Menschen getötet wurden.
Neben Mohammed sind Mohammed al-Kahtani, Ramzi Binalshibh, Ali Abdel Asis Ali, Mustafa Ahmed al-Hausaui und Walid bin Attasch angeklagt. Alle sechs Männer sind derzeit im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba inhaftiert.
Spezielle Sondergerichte
Die Verfahren sollen vor eigens zu diesem Zweck geschaffenen Sondergerichten, den Militärkommissionen, stattfinden. Angeklagte haben in diesen Prozessen weniger Rechte als in normalen Militär- oder Zivilverfahren. Die Kommissionen werden daher auch von vielen westlichen US-Verbündeten als fragwürdig kritisiert.
Wie CIA-Chef Michael Hayden vor kurzem bestätigte, gehört Mohammed zu drei Terrorverdächtigen, bei denen während der Verhöre die Methode des simulierten Ertränkens angewendet wurde. Dieses «Waterboarding» wird im westlichen Ausland als Folter angesehen.
smw (Quelle: sda)
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