Samstag, 19. Januar 2008 / 18:30:00
Tadic und Nikolic liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen
Belgrad/Brdo - Bei der Präsidentschaftswahl in Serbien am Sonntag zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Boris Tadic und seinem Rivalen Tomislav Nikolic ab.
Der pro-russische Ultranationalist Nikolic von der Serbischen Radikalen Partei (SRS) kommt nach jüngsten Umfragen auf 21 Prozent der Stimmen, dem pro-europäisch orientierten Tadic von der Demokratischen Partei (DS) werden 19 Prozent zugetraut.
Rund 6,7 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, zwischen neun Kandidaten für die Präsidentschaft zu entscheiden. Es wurde mit einer geringen Wahlbeteiligung und einer Stichwahl zwischen Tadic und Nikolic am 3. Februar gerechnet. Beide Politiker standen sich bereits bei der Wahl 2004 gegenüber.
EU oder Russland?
Amtsinhaber Tadic will sein Land trotz der Differenzen über die Unabhängigkeit der südserbischen Provinz Kosovo auf EU-Kurs halten. Eine Anbindung an die EU ist in seinen Augen «das einzige Mittel», für eine «bessere Zukunft» der Serben.
Der Ultranationalist Nikolic setzte im Wahlkampf hingegen auf Russland. Serbien sei an der Seite Moskaus besser aufgehoben, weil Russland die EU dominieren werde, sagte er. Sowohl Tadic als auch Nikolic sind gegen die Unabhängigkeit des Kosovo.
Die USA und mehrere EU-Staaten hatten dagegen bereits angekündigt, den neuen Mini-Staat anzuerkennen. Die europäischen Mitglieder der Kosovo-Kontaktgruppe treffen sich heute im slowenischen Brdo, um über die jüngsten Entwicklungen in der Kosovo-Frage zu beraten.
bert (Quelle: sda)
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