Montag, 14. Januar 2008 / 13:48:58
Iran steinigt laut ai immer noch Menschen
Berlin - Im Iran werden nach Angaben von Amnesty International (ai) weiterhin Menschen gesteinigt, obwohl Teheran im Jahr 2002 die Einstellung dieser Hinrichtungspraxis zugesagt hat.
Zuletzt sei im Juli 2006 ein Mensch zu Tode gesteinigt worden, heisst es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation, der am Montag an die Öffentlichkeit gelangte. «Steinigungen sind besonders grausam», sagte die ai-Expertin für den Nahen Osten, Ruth Jüttner. Der Tod solle absichtlich langsam und qualvoll eintreten.
Dazu verweist ai auf das iranische Strafgesetzbuch, demzufolge die Steine bei der Hinrichtung nicht so gross sein dürfen, dass der Mensch bereits getötet wird, wenn ihn ein oder zwei treffen.
Opfer von Steinigungen sind laut ai mehrheitlich Frauen. «Das liegt daran, dass Frauen in vieler Hinsicht diskriminiert sind», erklärte Jüttner. Denn diese Form der Hinrichtung stehe im Iran auf eine Tat, die in den meisten Ländern der Erde nicht einmal strafbar ist: Ehebruch.
Als Beweismittel können laut ai bereits die «Erkenntnisse» des Richters ausreichen. Eine Frau benötige hingegen mindestens zwei Männer, die ihre Zeugenaussage bestätigen, damit diese vor Gericht Gültigkeit habe.
smw (Quelle: sda)
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