Montag, 10. Dezember 2007 / 07:57:35
Bank des Südens in Südamerika gegründet
Buenos Aires - Mit der Gründung einer Bank des Südens will sich Südamerika mehr Unabhängigkeit von Kreditgebern wie der Weltbank und dem IWF verschaffen. Die Bank soll Kredite für regionale Entwicklungsprojekte gewähren.
Die Präsidenten Argentiniens, Brasiliens, Paraguays, Ecuadors, Boliviens, Venezuelas sowie ein Vertreter Uruguays unterzeichneten am Sonntag in Buenos Aires die Gründungsurkunde für die «Banco del Sur». Chile, Kolumbien und Peru wollen der Institution vorerst nicht beitreten.
«Die Bank wird die Unabhängigkeit unserer Völker entscheidend voranbringen», sagte Venezuelas Präsident Hugo Chávez. Er hatte die Gründung gemeinsam mit dem scheidenden argentinischen Präsidenten Néstor Kirchner vorangetrieben.
Südamerika müsse eigene Finanzierungsquellen erschliessen, um die Abhängigkeit von internationalen Kreditgebern zu durchbrechen, erklärte Chávez. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sei «ein Fluch» für die Region und habe den Völkern Südamerikas nichts als «Hunger, Unglück, Armut und Gewalt» gebracht.
Zentrale in Caracas
Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva begrüsste die Gründung. Die Bank werde Projekte in Schlüsselbereichen der Wirtschaft finanzieren wie Infrastruktur, Wissenschaft und Technologie. «Das wird die Region in ein besseres Gleichgewicht bringen.»
Die Bank des Südens ist mit einem Anfangskapital von sieben Milliarden Dollar ausgestattet. Sie soll ihre Arbeit im kommenden Jahr aufnehmen. Die Zentrale soll im venezolanischen Caracas angesiedelt werden, weitere Büros sollen in Buenos Aires und im bolivianischen La Paz entstehen.
ht (Quelle: sda)
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