Dienstag, 9. Oktober 2007 / 08:04:35
Südamerika lanciert eigene Entwicklungsbank
Rio de Janeiro - Regierungsvertreter aus sieben südamerikanischen Staaten haben die Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsbank beschlossen. Die «Bank des Südens» soll die regionale Integration auf dem Kontinent stärken und den wirtschaftlichen Einfluss der USA begrenzen.
Sie geht auf eine Idee von Venezuelas Präsident Hugo Chavez zurück. Bei einem Treffen in Rio de Janeiro unterzeichneten nun die Vertreter von Brasilien, Argentinien, Venezuela, Bolivien, Ecuador, Paraguay und Uruguay die Gründungserklärung für die neue Institution.
Als multinationale Organisation sei die Bank vor allem deshalb wichtig, weil sie ausschliesslich südamerikanische Interessen verfolge und von ihren Kunden kontrolliert werde, erklärte der brasilianische Finanzminister Guido Mantega.
Ohne Weltbank-Bedîngungen
Die Bank soll über die Vergabe von Krediten Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte in der Region ermöglichen, ohne die Bedingungen der bisher dominierenden Organisationen wie Weltbank oder Internationaler Währungsfonds.
Wichtige Fragen wie die Höhe des Gesamtkapitals der neuen Entwicklungsbank oder auch die Einlagen der einzelnen Mitglieder blieben aber vorerst offen.
Unterzeichnung in Venezuela
Die finanziellen Einzelheiten sollen nach der feierlichen Unterzeichnung des Vertrages durch die Präsidenten am 3. November in Venezuela geklärt werden.
Ecuadors Wirtschaftsminister Fausto Ortiz hatte zuletzt geschätzt, dass die «Bank des Südens» ein Grundkapital von mehr als sieben Milliarden Dollar haben könnte.
ht (Quelle: sda)
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