Dienstag, 18. Dezember 2007 / 08:30:35
Nachfolger von Küttel und Ammann gesucht
Spätestens seit den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City ist Skispringen in aller Munde.
Das doppelte Olympiagold von Simon Ammann begeisterte die Schweiz und seither verfolgen
viele die Flüge von Ammann und Küttel. Einer, der sich mit ganzer Kraft dafür einsetzt, dass
dort auch in Zukunft Schweizer Namen zu finden sind, ist Pipo Schödler. Seit 2004 ist er der
Chef des Nachwuchsbereichs.
Skispringen ist eine von acht Disziplinen
von Swiss-Ski und steht nach wie vor im
Schatten der «grossen Disziplinen» wie
beispielsweise Ski Alpin. 2004 wurde
ein komplett neues Nachwuchskonzept
erarbeitet, das 2005 umgesetzt wurde
und bis heute Gültigkeit hat.
Stützpunkttraining
Seither konzentriert sich die Nachwuchsarbeit
auf einen nationalen und
vier regionale Stützpunkte, wo 12- bis
17-jährige aufgebaut und auf ihrem Weg
Richtung Leistungssport begleitet werden.
Um an einem Stützpunkt trainieren
zu dürfen, müssen die Talente einige
Anforderungen erfüllen. Nachwuchs-
Chef Philipp (Pipo) Schödler und seine
Trainerkollegen rekrutieren dabei selbst.
Optimale Ausgangslage für Talente
Das Konzept scheint Früchte zu tragen.
In den letzten Jahren konnten vor
allem im technischen Bereich grosse
Fortschritte erzielt werden. Dies dank
dem Stützpunkt-Training, bei dem viel
Wert auf Qualität gelegt wird. Dafür
besteht im konditionellen Bereich im
internationalen Vergleich noch etwas
Nachholbedarf.
Die neue Struktur
zieht sich vom Nachwuchs bis in die
Nationalmannschaft durch und bietet
eine optimale Ausgangslage für die
Förderung der Talente.
Viel Arbeit im Nachwuchsbereich
Nichtsdestotrotz hat es zu wenig Athleten.
Momentan gibt es in der Schweiz
130 lizenzierte Skispringer. 91 davon
sind noch unter 16 Jahre. Dies zeigt,
welch grosse Rolle der Nachwuchs im
Skispringen einnimmt. Dementsprechend
sind 5 von 8 Angestellten im
Bereich Nachwuchsförderung tätig.
Die Rekrutierung neuer Talente ist
schwierig, da es nur wenige Schanzen
in der Schweiz gibt. Zu dieser
Problematik wurde im vergangenen April
ein Workshop durchgeführt, um Kinder
für den Skispring-Sport zu begeistern.
Eine Möglichkeit bietet hierzu die mobile
Schanze, die zu Animationszwecken
in verschiedenen Städten aufgestellt
werden kann. Kinder können so den
Sport unverbindlich ausprobieren.
Zudem entstand in Einsiedeln die
sogenannte Skisprungschule. Jeden
Mittwochnachmittag und Samstag
können Kinder und Jugendliche bis 15
Jahre dort kostenlos und unter fachmännischer
Anleitung skispringen.
Wenig Skispringerinnen
Ein weiterer Grund für die geringe Zahl
an Nachwuchsathleten im internationalen
Vergleich ist auch, dass erst seit
kurzem Frauen diese Sportart international
ausüben können. Von den 130
lizenzierten Athleten sind gerade mal elf
junge Frauen und davon starten nur vier
auf internationaler Ebene.
Erst seit vier
Jahren gibt es den Continental Cup, die
momentan noch höchste internationaleDamenserie. Letztes Jahr fand zum ersten
Mal eine WM für Nachwuchsathletinnen
statt und 2009 wird die erste Damen-
WM durchgeführt.
Klare Zielsetzung
Im Vergleich zu den grossen Sportarten
von Swiss-Ski verfügt die Abteilung
Skispringen über ein sehr bescheidenes
Budget von rund 800’000 Franken.
Die Nachwuchsbewegung der Disziplin
Skispringen wurde 2006 von der
Sporthilfe mit 69’000 Franken unterstützt.
Ziel ist es, mit einer konsequenten
Förderung das vermeintliche Loch nach
Simon Ammann und Andreas Küttel zu
stopfen. Aus diesem Grund setzen Pipo
Schödler und sein Team alles daran, die
Weichen in Richtung Sieg zu stellen.
Ziel sind dabei die Olympischen Spiele 2014.
sro (Quelle: Sporthilfe)
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Verbandsförderung der Sporthilfe
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