Samstag, 24. November 2007 / 13:01:00
Seco-Chefökonom erwartet keine Rezession
Zürich - Trotz anhaltender Unsicherheiten wegen der US-Kreditkrise kommt die Schweizer Wirtschaft gut voran. Aymo Brunetti, Chefökonom des Staatssekratariats für Wirtschaft (seco), erwartet deshalb auch keine Rezession.
Die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten widerspiegle die grosse Verunsicherung, sagte Brunetti in einem Interview mit dem «Blick».
Man wisse nicht, wie sich die US-Hypothekarkrise in den nächsten Monaten auf die Weltkonjunktur auswirke.
«Wir erwarten für 2008 international wie in der Schweiz zwar ein langsameres Wirtschaftswachstum, aber keine Rezession», sagte Brunetti.
Positive Daten
Die Schweizer Wirtschaft sei jetzt im vierten Jahr mit Wachstumsraten deutlich über 2 Prozent, sagte Brunetti. Es sei normal, dass irgendwann einmal das Tempo nachlasse.
Die Risiken seien gestiegen. Doch seien die Konjunkturdaten trotz Krisendiskussion und nervösen Kommentaren zu Währung, Erdöl und Bankkrise nach wie vor gut bis sehr gut.
Starker Euro wichtiger als schwacher Dollar
Der schwache Dollar sei für die Schweizer Wirtschaft nicht dramatisch, sagte Brunetti weiter. Für die Schweizer Wirtschaft verteuere der schwache Dollar zwar die Exporte in den Dollarraum. Der Eurokurs sei aber für die Schweizer Wirtschaft noch wichtiger. Gegenüber dem Euro sei der Schweizer Franken nach wie vor tief bewertet.
Brunetti glaubt auch nicht, dass der steigende Ölpreis die Konjunktur abwürgen wird. Denn der Ölpreis steige auch wegen der sehr starken Nachfrage aus China und Indien. Der Boom in diesen Ländern stütze gleichzeitig die Weltkonjunktur. Gerade für ein Exportland wie die Schweiz sei das auch positiv.
bert (Quelle: sda)
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