Freitag, 23. November 2007 / 07:20:29
Chávez fordert von FARC-Rebellen Auskunft
Bogotá - Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat sich erneut in die kolumbianische Geiselkrise eingeschaltet. Obwohl Kolumbiens Staatschef Alvaro Uribe ihn seiner Vermittlerrolle entband, forderte Chávez die Entführer am Donnerstag (Ortszeit) auf, ihm ein Lebenszeichen der von ihnen verschleppten Geiseln zu übermitteln.
Chávez wandte sich zu diesem Zweck in einer Rede zu dem für den 2. Dezembner anberaumten Verfassungsreferendum in Venezuela an Manuel Marulanda, den Chef der linksgerichteten FARC-Guerilla. In deren Gewalt befindet sich unter anderen die 2002 entführte französisch-kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt.
Zuvor hatte das venezolanische Aussenministerium erklärt, es akzeptiere die «souveräne Entscheidung» der kolumbianischen Regierung, Chávez' Dienste bei der Vermittlung eines Gefangenenaustausches mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) nicht länger in Anspruch nehmen zu wollen.
Zugleich hiess es in der Erklärung, die Entscheidung sei bedauerlich, weil damit ein dreimonatiger Prozess beendet werde, bei dem sich «inmitten von grossen Schwierigkeiten» eine «Möglichkeit zur Beilegung des humanitären Dramas» abgezeichnet habe. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte an Uribe appelliert, weiter mit Chávez im Gespräch zu bleiben.
Uribe hatte seine Entscheidung damit begründet, dass Chávez per Telefon absprachewidrig direkten Kontakt zum kolumbianischen Armeechef Mario Montoya aufgenommen und Fragen zu den FARC-Geiseln gestellt habe. Die FARC-Guerilla fordert im Austausch für 45 Geiseln die Freilassung von 500 Rebellen aus kolumbianischen Gefängnissen.
bert (Quelle: sda)
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