Donnerstag, 22. November 2007 / 01:31:26
WTO-Verhandlungen: Lamy sieht keinen Durchbruch
Genf - WTO-Generaldirektor Pascal Lamy hat die Hoffnung aufgegeben, dass es noch in diesem Jahr zu einem Durchbruch bei der blockierten Doha-Liberalisierungsrunde des Welthandels kommt. Eine Einigung sei aber im nächsten Jahr möglich.
Zum Abschluss einer Tagung der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf über Handelshilfen sagte Lamy am Abend, er schliesse einen Kompromiss bei der Doha-Runde in den nächsten Wochen aus. «Das wird mehr Zeit brauchen», sagte der WTO-Generaldirektor.
Die Mitgliedsstaaten bevorzugen statt eines unbefriedigenden Kompromisses solidere Vorschläge, die aber längere Zeit zur Annahme brauchten. Lamy hatte bereits vergangene Woche erklärt, er hoffe, dass die Verhandlungen in den ersten Monaten des kommenden Jahres, noch vor der Präsidentschaftswahl in den USA, zu einem Abschluss kommen.
Streitpunkt Agrarsubventionen
Im Kern dreht sich der Streit in der WTO darum, dass die Entwicklungs- und Schwellenländer (G-20) von den reichen Ländern deutlichere Senkungen der Agrarsubventionen fordern. Die Industrieländer ihrerseits bestehen darauf, dass die Entwicklungsländer die Zölle auf Industrieprodukten reduzieren.
Überraschend drohte zudem China vergangene Woche damit, sein Veto gegen eine Einigung einzusetzen, falls seine Forderungen bei den Zöllen nicht einbezogen werden. China ist erst im Jahr 2001 der WTO beigetreten und wehrt sich nun gegen eine rasche und deutliche Senkung seiner Zölle.
ht (Quelle: sda)
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