Samstag, 17. November 2007 / 19:50:47
Jugendliche sollen 22 Uhr zu Hause sein
La Neuveville - Im Städtchen La Neuveville BE sorgt ein Erlass für Unruhe, der eigentlich für Ruhe sorgen sollte: Eine Ausgangssperre für Jugendliche ab 22 Uhr. Im Alleingang hatte ein SVP-Gemeinderat die Regelung aus der Schublade gezogen.
Martin Lehmann, SVP-Vertreter in der Stadtexekutive, reaktivierte flugs und ohne Absprache mit den Kollegen ein Reglement aus dem Jahre 1977, das seither längst in Vergessenheit geraten war.
Gemäss Reglement hätten die unter 16-Jährigen bereits ab 20 Uhr zu Hause zu sein. Aber da drückte Lehmann wohl ein Auge zu und erlaubte zwei Stunden mehr Ausgang.
Nun musste er sich von der Stadtpräsidentin Schelte anhören. Zumindest hätte Lehmann den Gesamtgemeinderat informieren müssen, kritisierte Raymonde Bourquin ihren Kollegen im Westschweizer Radio RSR.
Und das Kollegium hätte gemeinsam einen Entscheid fällen müssen, Sie wisse nicht einmal, ob das aus der Schublade gezauberte Reglement überhaupt noch Gültigkeit habe.
Ruhe, Ordnung und Sauberkeit
Das Thema komme in der nächsten Gemeinderatssitzung aufs Tapet, sagte Bourquin gegenüber der lokalen Tageszeitung «Le Journal du Jura». So ein Entscheid könne nicht ein Einzelner übers Knie brechen.
Mit dem Erlass aus den 1970-er Jahren wollte der für die Sicherheit zuständige Lehmann für Ruhe, Ordnung und Sauberkeit in dem Städtchen im Berner Jura sorgen. Stadtpräsidentin Bourquin gab im Lokalblatt zu bedenken, dass die Störungen nicht allein auf das Konto der unter 16-jährigen Jugend in ihrer Gemeinde gehen.
dl (Quelle: sda)
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