Chantal Galladé zieht Kandidatur zurück

Nach dem 1. Wahlgang vom Sonntag wollten sich SP und Grünliberale (GLP) auf eine gemeinsame Mitte-links-Kandidatin gegen Ueli Maurer einigen. Die Gespräche scheiterten aber, die SP preschte vor und gab am Mittwoch die Kandidatur der 34-jährigen Nationalrätin Galladé bekannt.

Davon liess sich Diener aber nicht beeindrucken: Sie kündigte ihrerseits ihre Kandidatur an: Der Wiederantritt zum 2. Wahlgang sei kein Einzelentscheid, sondern Folge einer fundierten, auch mathematischen Analyse zu Dieners Wahlchancen, sagte GLP-Co-Parteipräsident Martin Bäumle vor den Medien.

Man sei zum Schluss gekommen, dass Diener Wahlchancen habe, obwohl mit der SP eine Einigung auf eine Mitte-Links-Kandidatur nicht gelungen sei. Es werde ein «risikobehafteter Wahlgang», räumte die 58-jährige Diener vor den Medien ein.

«Im Interesse der Sache und des Kantons Zürich»

Wenige Stunden später hatte sich die Ausgangslage jedoch grundlegend geändert: «Im Interesse der Sache und des Kantons Zürich» zog Galladé ihre Kandidatur zum 2. Wahlgang zurück. Als Grund nannte sie Dieners Kandidatur.

«In der politisch verfahrenen Situation bringt es nichts, wenn nicht jemand einen Schitt zurück macht», sagte Galladé vor den Medien. Sie habe deshalb einen einsamen Entscheid gefällt und dann die Parteileitung informiert.

Mit ihrem Verzicht erntete die Jungpolitikerin viel Lob und Respekt: Galladé habe «wahre Grösse gezeigt», sagten die Grünen, von denen sich 2004 die Grünliberalen abgespaltet hatten, und sagten Diener ihre Unterstützung zu.

Der Rückzug der SP-Ständeratskandidatin Chantal Galladé könnte nach Ansicht des Zürcher Soziologen Kurt Imhof «der angeschlagenen SP einen Reputationsgewinn bringen». Die Rechnung könnte aufgehen, sagte er auf Anfrage.

ht (Quelle: sda)

In Verbindung stehende Artikel: