Montag, 22. Oktober 2007 / 19:19:23
Microsoft will Konkurrenten Programme offenlegen
Brüssel - Im jahrelangen Streit mit der EU-Kommission um Lizenzen und die Offenlegung von Computerprogrammen hat der US-Softwarekonzern Microsoft eingelenkt.
Das Unternehmen habe endlich zugesagt, die bereits im Jahr 2004 von der Kommission gemachten Auflagen zu erfüllen, teilte die Behörde in Brüssel mit. «Das ist ein Sieg für den Konsumenten», erklärte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.
Microsoft hatte gegen die 2004 von Brüssel verhängten Auflagen und eine damit verbundene Wettbewerbsstrafe über knapp 500 Mio. Euro geklagt, das Verfahren gegen die Kommission aber vor fünf Wochen verloren.
Einmalige Gebühr
Microsoft wird laut Kommission den Entwicklern von «Open Source»-Software alle Informationen offenlegen, die für Programme notwendig sind, die mit Microsoft-Betriebssystemen für Netzwerkrechner zusammenarbeiten sollen.
Dafür erhebt Microsoft eine einmalige Gebühr von 10'000 Euro. Für eine weltweit gültige Lizenz, die auch alle Patentrechte abdeckt, wird Microsoft von Wettbewerbern künftig 0,4 Prozent dessen verlangen, was sie mit der jeweiligen Software einnehmen.
Microsoft haftbar für Nichteinhaltung
Sollte Microsoft seine Zusagen nicht einhalten, können konkurrierende Programmentwickler das Unternehmen nach britischem Recht haftbar machen, erläuterte die Kommission.
Microsoft hat bei Betriebssystemen für Desktop-Computer laut Behörde einen Marktanteil von etwa 95 Prozent. Von einer Stärkung der Wettbewerbsposition von «Open Source»-Programmen verspricht sich die Kommission mehr Innovationen bei günstigeren Preisen.
tri (Quelle: sda)
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