EADS-Chef will Aktienoptionen nach Insideraffäre abschaffen

«Ich werde dem Verwaltungsrat die vollkommene Abschaffung vorschlagen», sagte der Chef des Airbus-Mutterkonzerns der Zeitung «Le Monde» (Mittwochsausgabe). Er habe aber zum heutigen Zeitpunkt nicht vor, personelle Konsequenzen wegen der Affäre zu ziehen.

«Bis zum Beweis des Gegenteils haben alle Manager mein Vertrauen», sagte Gallois. «Wir kooperieren vollständig mit der Finanzmarktbehörde AMF und der Justiz, um ihre Untersuchung zum Ziel zu führen.»

Sparplan auf Kurs

Auch der Sparplan Power 8, der die Streichung von 10'000 Stellen und den Verkauf von Werken vorsieht, stehe vor dem Hintergrund der Affäre nicht zur Disposition, sagte Gallois. «Nichts würde das rechtfertigen.»

Der Plan sei erstellt worden, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem US-Konkurrenten Boeing zu sichern, der von einem schwachen Dollar-Kurs profitiere. Die Einsparungen seien auf gutem Weg. «Dieses Jahr werden wir unsere Sparziele erreichen und vielleicht sogar übertreffen.»

Aktienoptionen abgestossen

Die Pariser Zeitung «Figaro» hatte in der vergangenen Woche berichtet, Manager und Grossaktionäre von hätten vor Bekanntgabe der Lieferverzögerungen beim Riesen-Airbus A380 mit Insiderwissen «massiv» EADS-Aktien verkauft. Bei den fraglichen Verkäufen wurden vielfach Aktienoptionen, die Teil der Bezahlung der Manager bei EADS und Airbus sind, mit deutlichem Gewinn zu Geld gemacht.

Angesichts der milliardenschweren Sparanstrengungen bei Airbus hatte dies in Frankreich eine Debatte über die Rechtfertigung der Vergabe von Aktienoptionen an Manager ausgelöst. Airbus und EADS hatten die Lieferverzögerungen beim A380 am Abend des 13. Juni 2006 bekannt gegeben. Am folgenden Tag verlor die EADS-Aktie an der Börse 26 Prozent an Wert.

ht (Quelle: sda)

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