Dienstag, 9. Oktober 2007 / 18:00:22
Massiv unterschätztes Schulschwänzen
Freiburg - Das Schulschwänzen wird in der Schweiz massiv unterschätzt. Eine Studie der Universität Freiburg belegt anhand einer Befragung, dass jeder zweite Schüler im Verlauf seiner Schulzeit geschwänzt hat.
Befragt wurden für die im Auftrag des Schweizerischen Nationalfonds durchgeführte Studie rund 4000 Schülerinnen und Schüler, wie die Uni Freiburg mitteilte.
Fünf Prozent aller Schüler sind der Schule in den vergangenen Monaten mehr als fünf halbe Tage ferngeblieben und gelten als «massive Schulschwänzer».
Die Studie belegt weiter, dass massives Schulschwänzen oft mit Delinquenz einhergeht. Die Schwänzer nannten Vergehen wie Schwarzfahren oder Unterschriften fälschen. Festgestellt wurde auch höherer Drogen- und Alkoholkonsum. Knaben schwänzen häufiger als Mädchen und werden häufiger delinquent. Auch bei ausländischen Jugendlichen kommt das Schwänzen öfter vor.
Eltern tolerieren das Schwänzen
Die Mehrheit der Eltern toleriert das Schwänzen des Kindes; fast 30 Prozent sind bereit, eine Entschuldigung zu schreiben oder ein Arztzeugnis einzuholen. Als wichtigste Gründe für das unerlaubte Fernbleiben werden Schulverdruss, Langeweile, Leistungsunlust und eine schlechte Beziehung zum Lehrer genannt.
Die Studie ergab weiter, dass in grossen Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern häufiger geschwänzt wird. Zudem wird an kleinen Schulen deutlich weniger geschwänzt.
Eine Rolle spielt laut Studie auch die Selbstdisziplin bei den Lehrkräften, wie die Pünktlichkeit oder häufige Abwesenheit. Ein vielfältiges Freifachangebot und eine transparente Leistungsorientierung könnten das Schwänzen eindämmen.
smw (Quelle: sda)
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