Montag, 8. Oktober 2007 / 11:25:07
US-Politik im Irak und in Afghanistan «desaströs»
London - Der Militäreinsatz der USA und ihrer Verbündeten im Irak und in Afghanistan hat sich nach Einschätzung der britischen Denkfabrik Oxford Research Group als «Desaster» erwiesen.
Der Sturz der Taliban 2001/2002 habe für Afghanistan keine Sicherheit gebracht, sondern im Gegenteil dem El-Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden Auftrieb gegeben, heisst es in einem Bericht des Strategieinstituts.
Die Taliban-Milizen seien erneut auf dem Vormarsch, und das Land am Hindukusch sei wegen des Mohnanbaus weltweit die Hauptquelle für Heroin.
Irak-Besetzung schwerer Fehler
Gemäss der Forschungsgruppe war auch die Besatzung des Iraks ein «schwerer Fehler». Sie bilde den Nährboden für Generationen von El-Kaida-Anhängern ähnlich wie die Präsenz der sowjetischen Truppen in Afghanistan in den 80er Jahren.
Die Inhaftierungen tausender Menschen ohne Gerichtsverhandlungen, die weit verbreitete Folter, Misshandlungen von Gefangenen und die geheime Verbringung von Verdächtigen in Drittländer seien Wasser auf den Mühlen «extremistischer Organisationen».
El Kaida gestärkt
El Kaida verfüge heute über mehr Einfluss als zum Zeitpunkt der Anschläge vom 11. September in den USA. Die westlichen Länder müssten die Gründe dafür analysieren und eine grundsätzlich andere Politik einleiten.
Der Autor des Berichts, Paul Rogers von der Universität Bradford in Nordengland, warnt ausserdem vor einem Krieg gegen den Iran. Ein solcher Waffengang werde «direkt den Interessen der Extremisten dienen» und die Gewalt in der Region weiter anheizen. Er müsse «um jeden Preis» vermieden werden.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Angeblich neue Tonbandbotschaft Bin Ladens
Donnerstag, 29. November 2007 / 20:03:58