Dienstag, 25. September 2007 / 17:21:21
Wirbel um vermeintlichen Stimmenhandel im Internet
Bern - «Bares Geld für Ihre Wahlstimme»: Unter diesem Slogan wird vor den Wahlen im Internet der Kauf und Verkauf von Wahlcouverts angeboten. Zum Stimmenhandel wird es jedoch nicht kommen: Hinter der Website www.wahlgeld.com steht ein Werbebüro.
Es handle sich um einen «simplen Werbegag», teilte die Bundeskanzlei mit. In wessen Auftrag das Werbebüro die Website kreierte, blieb unklar.
Die Bundeskanzlei, die für die korrekte Durchführung der Wahlen zuständig ist, erinnerte im Zusammenhang mit der Site daran, dass der Verkauf der eigenen Stimme, wie auch der Kauf fremder Stimmen illegal ist. Dazu habe man sich angesichts der zahlreichen Anfragen entschlossen, sagte Bundesratssprecher Oswald Sigg.
Zunächst war gerätselt worden, ob es sich um ein ernst gemeintes Angebot, eine politische Aktion, einen Scherz oder gar ein Kunstwerk handeln könnte. Eine Mitteilung zur Website war von Aktionskünstler Johannes Gees verschickt worden, der jüngst im Zusammenhang mit dem Minarettstreit eine Aktion durchgeführt hatte.
Anonymer Domain-Eigentümer
Gees erklärte jedoch auf Anfrage, mit der «Aktion Wahlgeld» nichts zu tun zu haben. Er habe die Mitteilung lediglich weitergeleitet. In der Mitteilung wird für den «Service» auf der Internetsite geworben.
Wer nicht an die Urne gehen wolle, könne sein Wahlcouvert an den Meistbietenden verkaufen, heisst es. Neben Kandidaten habe wahlgeld.com auch Personen im Visier, die sich mit Stimmenkauf aktiv in die Schweizer Parlamentswahlen einschalten wollten.
Die Website wurde am 12. September über die US-Firma whoisguard.com aufgeschaltet, die darauf spezialisiert ist, Domain-Eigentümer zu anonymisieren.
smw (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
Links zum Artikel:
Wahlgeld.com
In Verbindung stehende Artikel:
Wahlen 2007: Stimmenhandel sorgt für Verwirrung
Mittwoch, 26. September 2007 / 13:26:21