Nestlé hat den besten «Performer» gewählt

Dass sich der Nestlé-Verwaltungsrat für den 53-jährigen Belgier entschieden habe, sei «sicher eine gewisse Überraschung» gewesen, sagte Brabeck auf einer Telefonkonferenz.

Denn im Vorfeld hatten Analysten und Medien den Nestlé-Finanzchef Paul Polman als Favoriten gesehen.

Doch die Wahl fiel schliesslich auf den langjährigen Nestlé-Mann Bulcke und nicht auf den erst seit knapp zwei Jahren beim Konzern arbeitenden Polman. «Wir wollten den Mann, der die beste Leistung gebracht hat», erklärte Brabeck.

Kommunikation statt Führung

Brabeck würdigte zwar Polmanns Leistung als Finanzchef: Er sei «der beste CFO, den Nestlé je hatte». Polman sei in dieser Funktion ein «Kommunikator» nach aussen, der über die finanzielle Situation des Unternehmens informiere. Er sei aber nicht derjenige, der das Unternehmen geführt habe, fügte Brabeck an.

Polman sei aber trotz seiner Nichtwahl bereit, weiter für Nestlé zu arbeiten. «Polman kam nicht zu Nestlé, um CEO zu werden», betonte Brabeck. Es habe keinerlei Versprechen in diese Richtung gegeben.

Langsamer Rückzug

Brabeck äusserte sich auch kurz zu seiner zukünftigen Rolle. Er habe vom Verwaltungsrat die Aufgabe erhalten, sich mit den beiden grossen Beteiligungen am Kosmetikkonzern L'Oréal und am US-Augenpflegemittel-Herstellers Alcon zu befassen, und er werde dies auch tun.

Er werde sich aber nicht ins operative Geschäft von Nestlé einmischen. Brabeck zieht sich per April 2008 auf das Amt des Verwaltungsratspräsidenten zurück. Dannzumal werde er noch 70 bis 75 Prozent seiner Arbeitszeit für Nestlé investieren, sagte Brabeck - nach «150 Prozent» in den letzten Jahren.

bert (Quelle: sda)

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