Dienstag, 11. September 2007 / 17:16:40
Irakische Flüchtlinge finden keine Sicherheit mehr
Genf - Irakische Flüchtlinge finden nach der Einführung der Visapflicht in Syrien keine aufnahmebereiten Länder mehr. Damit bleibe ihnen eine Flucht in die Sicherheit verwehrt, sagte der Sprecher des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Ron Redmond.
Seit Montag brauchen Irakerinnen und Iraker ein Drei-Monats-Visum von der syrischen Botschaft in Bagdad. «Diese Vorschriften bedeuten im Klartext, dass es für Iraker, die vor Verfolgung und Gewalt fliehen, keinen sicheren Platz ausserhalb des Iraks mehr gibt», sagte der Sprecher in Genf.
Das UNHCR versuche Syrien dazu zu bewegen, «humanitäre Visa» einzuführen, damit Flüchtlinge akzeptiert werden können. Syrien hat etwa 1,4 Millionen Iraker aufgenommen, von rund zwei Millionen, die den Irak seit dem Sturz Saddam Husseins bisher verlassen haben.
Jordanien, das ebenfalls die Einführung der Visa-Pflicht für Iraker erwägt, beheimatet 750'000 irakische Flüchtlinge. Beide Länder sehen sich an den Grenzen ihrer Aufnahmekapazitäten angekommen.
Insgesamt gibt es 2,2 Millionen Iraker, die innerhalb ihres Landes vertrieben oder geflohen sind. Da jedoch bereits elf von 18 Bezirken des Landes die Aufnahme von Flüchtlingen, die keine Verwandten dort haben, verweigern, sehen Flüchtlingsexperten weitere grosse Probleme für die Menschen voraus. Jeden Tag verlassen etwa 2000 Iraker ihre Heimat.
smw (Quelle: sda)
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