Montag, 10. September 2007 / 15:25:41
Keine Truppenreduktion im Irak?
Washington - Eine heftige Debatte über die Irak-Strategie von Präsident George W. Bush steht diese Woche in Washington bevor. Dort sollte US-General David Petraeus heute im Kongress einen wegweisenden Bericht vorlegen.
Dem Oberkommandierenden steht eine äusserst kritische Befragung durch die Abgeordneten der Mehrheitsfraktion der Demokraten im Kongress bevor.
Diese treten offen für einen Abzug der rund 168'000 im Irak stationierten Soldaten ein.
Petraeus will der «New York Times» zufolge vorschlagen, dass eine Brigade von rund 4000 Soldaten Mitte Dezember abgezogen werden könne.
Eine Grundsatzentscheidung über eine Reduzierung der Truppen auf ihre ursprüngliche Stärke von 130'000 solle aber erst im März getroffen werden, heisst es der «New York Times» zufolge in Petraeus' Bericht.
Mangelnde politische Fortschritte
Der Oberkommandierende gab aber auch schon seiner «Enttäuschung» über mangelnde politische Forschritte im Irak Ausdruck.
Iraks Regierungschef Nuri al-Maliki erklärte vor dem Parlament, seine Regierung habe das Land davor bewahrt, im Bürgerkrieg zu versinken.
In der Hauptstadt Bagdad und in der Provinz El Anbar habe die Gewalt seit der Verstärkung der US-Truppen im Februar um 75 Prozent abgenommen, sagte Al-Maliki.
Mehr als 14'000 Kämpfer des Terrornetzwerkes El Kaida hätten die Seite gewechselt und seien zu den Sicherheitskräften gestossen.
Bevölkerung ist unzufrieden
Die irakische Bevölkerung fühlt sich dagegen gemäss einer vom britischen Sender BBC in Auftrag gegebenen Umfrage weniger sicher als vor der Truppenaufstockung.
Demnach hielten 70 Prozent der Bevölkerung die Lage für gefährlicher als vor der Entsendung zusätzlicher Truppen im Februar.
Petraeus' Auftritt vor dem Kongress gilt als der bedeutendste Auftritt eines Offiziers vor den Abgeordneten seit dem Bericht von General William Westmoreland zum Vietnamkrieg 1967.
rr (Quelle: sda)
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