Samstag, 1. September 2007 / 17:30:50
Viel Beifall für Irakkriegsfilm von Paul Haggis in Venedig
Venedig - Das Thema Irakkrieg spielt beim Filmfestival in Venedig eine wichtige Rolle: Die Kritiker spendeten langen Beifall für Regisseur Paul Haggis und seinen US-Streifen «In the Valley of Elah».
Der Beitrag erzählt das Schicksal eines US-Soldaten, der während seines Irakeinsatzes Grausamkeiten begeht und kurz nach seiner Rückkehr in die USA von Kameraden ermordet wird.
Bereits zuvor lief der Film «Redacted» von Hollywood-Regisseur Brian De Palma, der ebenfalls die schmutzige Seite des Irakkriegs beleuchtet. Beide Filme gelten als Anwärter für den begehrten Goldenen Löwen.
«Während des Vietnamkrieges sind auch die hässlichen Dinge des Krieges im amerikanischen Fernsehen zu sehen gewesen», sagte Haggis vor Journalisten am Lido von Venedig. Dies sei beim Irakkrieg nicht der Fall.
«Jetzt liegt es in der Verantwortung der Künstler, diese Bilder zu zeigen.»
Hauptrollen für Sarandon und Tommy Lee Jones
Das US-Fernsehen blende die «harten Wahrheiten» des Krieges aus, etwa die zivilen Opfer von US-Einsätzen. In den Hauptrollen von Haggis Drama, das am Freitag vor Kritikern gezeigt wurde, spielen Tommy Lee Jones, Charlize Theron und Susan Sarandon.
Die Geschichte handelt von einem US-Veteranen, der sich auf die Suche nach seinem verschollenen Sohn macht. Dabei muss er erfahren, dass sein Sohn im Irak verletzte irakische Gefangene folterte und zudem als Panzerfahrer ein kleines Kind überfahren hatte.
Gemischte Reaktionen auf Vergewaltigungs-Drama
Auch De Palma zeigt in seinem Streifen Gräueltaten des Krieges, bei ihm geht es um die Vergewaltigung eines 14-jährigen irakischen Mädchens durch US-Soldaten. Er rief bei der Pressevorführung am Donnerstagabend gemischte Reaktionen hervor. Einige Kritiker meinten, sie hätten solche Bilder schon zu Genüge gesehen.
Viel Beifall hingegen bekam Ken Loachs Film «It's a Free World...». Thema sind die Negativfolgen der Globalisierung wie etwa die Ausbeutung von Fremdarbeitern aus Osteuropa und der Dritten Welt in Grossbritannien.
tri (Quelle: sda)
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