Dienstag, 28. August 2007 / 21:18:47
Blutbad unter Schiiten bei Wallfahrt im Irak
Bern - Eine Wallfahrt im Irak ist von schwerer Gewalt überschattet worden. Bei Kämpfen zwischen bewaffneten Schiiten in der Pilgerstadt Kerbela kamen laut Behörden mehr als 30 Menschen ums Leben, rund 150 wurden verletzt.
Unter den zwei Millionen schiitischen Pilgern in der Stadt brach Panik aus. Es ist das erste Mal seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein, dass nicht Anschläge sunnitischer Terroristen, sondern Kämpfe zwischen rivalisierenden Schiiten eine schiitische Wallfahrt überschatten.
Wächter der heiligen Stätten und Anhänger des radikalen Predigers Muktada al-Sadr beschossen sich mit Handfeuerwaffen und Mörsern. Die Polizei verhängte eine Ausgangssperre und forderte die Pilger zum Verlassen der Innenstadt auf. Zwei Pilger wurden darauf auf dem Rückweg nach Bagdad von mutmasslichen sunnitischen Extremisten erschossen.
Die Gläubigen wollten in Kerbela den Jahrestag der Geburt des Imams Mohammed al-Mahdi begehen. Die Stadt Kerbela gehört zusammen mit dem irakischen Wallfahrtsort Nadschaf zu den wichtigsten heiligen Städten der Schiiten nach Mekka und Medina in Saudi-Arabien.
Grassierende Gewalt
Auch in der westirakischen Stadt Falludscha wurden Gläubige von der grassierenden Gewalt getroffen. Nach dem Abendgebet in einer Moschee tötete ein Selbstmordattentäter am Montag zehn Menschen. 30 Menschen seien verletzt worden, meldete die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak.
Ungeachtet der Gewalt bemühte sich Regierungschef Nuri al-Maliki, den nach Erfolgsmeldungen aus dem Irak suchenden George W. Bush zu beruhigen. Nach Angaben seines Büros versprach Al-Maliki dem US-Präsidenten am Telefon, in den nächsten Tagen seien in Bagdad «wichtige positive Entwicklungen» zu erwarten.
smw (Quelle: sda)
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