Mittwoch, 22. August 2007 / 17:05:26
Auch First Magnus wegen US-Immobilienkrise pleite
New York - Die Krise am US-Immobilienmarkt hat nun auch einen der grössten unabhängigen Hypothekenanbieter des Landes in die Pleite getrieben. First Magnus Financial beantragte Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts.
Erst vor einer Woche hatte First Magnus seine Kreditgeschäfte eingestellt. Das vor elf Jahren gegründete Unternehmen kündigte am Dienstagabend (Ortszeit) eine Liquidierung an. Es entliess bis auf 60 Angestellte alle seiner knapp 6000 Mitarbeiter.
«Wir sind traurig, dass First Magnus durch die umfassende und plötzliche Liquiditätskrise am Hypothekenmarkt in eine solche Lage geraten ist», erklärte Firmenchef G.S. Jaggi.
Das in Tucson im Bundesstaat Arizona ansässige Institut war im ersten Halbjahr die Nummer 16 der US-Hypothekenbranche mit Baufinanzierungen im Volumen von mehr als 17 Mrd. Dollar.
Schuldner können nicht mehr bezahlen
First Magnus ist in allen Bundesstaaten aktiv. Vor einer Woche hatte das Unternehmen bereits mitgeteilt, wegen der zunehmenden Risikoscheu der Anleger keine Käufer für seine Hypothekenkredite mehr zu finden und daher die Kreditvergabe einzustellen. In seinem Insolvenzantrag ist von bis zu 50'000 Gläubigern die Rede.
In den vergangenen Wochen hat sich die Krise am Hypothekenmarkt rapide verschärft. Die gesamte Branche leidet unter einer steigenden Zahl von Zahlungsausfällen der Schuldner, nachdem die Zinslast stieg und zugleich die Häuserpreise nach einem jahrelangen Boom einbrachen.
Dies macht Verkäufe der Hypothekenkredite an den Kapitalmärkten zunehmend schwieriger. Zudem werden Banken bei der Vergabe von Darlehen an Anbieter von Baufinanzierungen immer restriktiver. Die Folge: Dutzende Finanzinstitute haben sich 2007 von diesem Markt verabschiedet.
rr (Quelle: sda)
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