Donnerstag, 16. August 2007 / 23:40:29
Russland und Iran greifen US-Position an
Bischkek - Die Teilnehmer des Jahresgipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) haben die USA und deren Stellung in der Welt angegriffen. Zu den Kritikern gehörten Russland und der Iran.
«Wir sind überzeugt, dass alle Versuche, die weltweiten Probleme alleine zu lösen, umsonst sind», sagte der russische Präsident Wladimir Putin beim Gipfel bei der kirgisischen Hauptstadt Bischkek.
Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad versicherte, nicht nur sein Land, sondern ganz Asien werde durch den geplanten Raketenschild der USA bedroht. In ihrer Abschlusserklärung sprachen sich die SCO-Mitglieder gegen «unilaterales Handeln» aus.
Putin beschrieb die SCO als eine Kraft im Entstehen. Jahr um Jahr werde die SCO ein bedeutenderer Faktor, der die Sicherheit und Stabilität in Zentralasien verstärke, sagte der russische Präsident.
Notwendigkeit einer «multipolaren» Welt
Mehrere Teilnehmer betonten die Notwendigkeit einer «multipolaren» Welt. Gleichzeitig machten sie aber deutlich, dass ihre Allianz nicht gegen ein anderes Land gerichtet sei, sondern nur der Stabilität in der Region dienen solle.
Daher stehe der «Kampf gegen den Terrorismus, Separatismus und Extremismus» im Mittelpunkt. Für Freitag planten die Staatschefs der sechs SCO-Mitglieder den Besuch eines gemeinsamen Manövers im russischen Ural, der mit 6500 Soldaten bislang grössten derartigen Militärübung.
Iran strebt Vollmitgliedschaft an
Die Shanghai-Gruppe aus Russland, China, Kirgistan, Kasachstan, Tadschikistan und Usbekistan hatte sich 2001 gegründet, um Terrorismus gemeinsam zu bekämpfen.
Kritiker monieren, die SCO stelle als anti-westlicher «Club der Diktatoren» eine Bastion gegen westliche Forderungen nach Demokratie dar. Der Iran, der bislang Beobachterstatus hat, strebt eine Vollmitgliedschaft in der Organisation an.
ht (Quelle: sda)
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