Sonntag, 22. Juli 2007 / 08:08:56
Kuba setzt massiv auf Tourismus
Havana/London - Kubas Tourismusindustrie wird massiv investieren: 185 Mio. Dollar sollen für den Ausbau bereits bestehender Resorts und touristischer Anlagen fliessen, berichtet der Branchendienst Focus on Travel News. Die Regierung der karibischen Insel will damit dem leicht schwächelnden Tourismusmarkt massiv entgegenwirken: Im Vorjahr fiel nämlich die Zahl der Besucher um mehr als 100'000 auf 2,2 Mio. Besucher.
Immer noch ist es US-Bürgern nicht gestattet, die Zuckerinsel zu besuchen. Die wenigen Amerikaner, die dennoch wagen, die Karibikinsel zu besuchen, müssen umständliche Umwege auf sich nehmen.
Bei den Europäern geniesst Kuba aber bereits seit Jahren steigende Beliebtheit. Diese Tatsache will Tourismusminister Manuel Marrero auch ausnutzen. So sollen 162 Mio. Dollar zum Upgrade von Golfplätzen, Marinas und anderer touristischer Infrastruktur verwendet werden.
Weitere 50 Kleinhotels sollen über die Insel verstreut errichtet und das marode Strassennetz soll erneuert werden. Marrero macht auch keinen Hehl daraus, ausländische Investoren für den Ausbau der Infrastruktur zu suchen.
Zahlreiche Beschwerden über zu hohe Kosten
Die Regierung hüllt sich allerdings in Schweigen, was die Zahl der Ankünfte in der ersten Jahreshälfte 2007 betrug. Der Minister gab jedoch an, dass dies das vierte aufeinander folgende Jahr sein werde, in dem die Ankunftszahlen bei über zwei Mio. liegen werden.
Anderen Quellen zufolge lagen die Ankünfte in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres um sieben bzw. 13 Prozent unter denen des Vorjahres. Ein Grund, warum die Touristen ausblieben, waren unter anderem hohe Gebühren, die etwa beim Geldumtausch eingehoben wurden.
Auch sonst gab es zahlreiche Beschwerden über die hohen Kosten. Marrero gibt die Schuld am schlechten Abschneiden des Fremdenverkehrssektors allerdings den hohen Ölpreisen, dem Terrorismus und dem Klimawandel.
Auch die Landegebühren auf Flughäfen solle gesenkt werden
Kubas Regierung hat bereits angekündigt, auch bei den Flughäfen mit den Kapazitäten deutlich nach oben zu gehen und die Infrastruktur auszubauen. Heriberto Prieto, Vizepräsident der kubanischen Zivilluftfahrtbehörde erklärte, dass fast ein Dutzend neuer Flugzeuge zur kubanischen Passagierflotte dazugekommen sei.
Zudem wurden die Landegebühren der Flughäfen gesenkt. Seit dem Zerfall der Sowjetunion und dem Stopp der Hilfszahlungen gehört der Tourismus zu den wichtigsten Einnahmequellen Kubas.
Zwar ist die Konkurrenz anderer Karibikdestinationen gross geworden, aber Kuba übt wegen seiner einzigartigen Kultur einen besonderen Reiz auf die Touristen aus. Im Vorjahr haben aber auch die anderen karibische Inseln - besonders die Kleinen Antillen - kräftig dazu gewonnen, denn für Reisende aus Euro-Ländern präsentiert sich die Region aufgrund der niedrigen Dollarkurse zunehmend als Schnäppchen.
Die Karibik-Konkurrenz holt auf
Das gilt auch für teurere Destinationen wie etwa die British Virgin Islands, die bisher in erster Linie von US-Touristen besucht wurden. Auch die hochpreisigen Bermudas - die zwar geografisch nicht zur Karibik gehören, aber dennoch Mitglied der Caribbean Tourism Organisation sind - melden Rekordwerte bei den Besucherzahlen. Die Ankünfte stiegen von 2005 auf 2006 um 22,9 Prozent. Der Grossteil der Gäste kam aus den USA.
tri (Quelle: pte)
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