Dienstag, 17. Juli 2007 / 15:47:18
AKW bleibt nach Erdbeben abgeschaltet
Kashiwazaki - Das bei dem schweren Erdbeben in Zentraljapan beschädigte Atomkraftwerk bleibt auf Weisung der Regierung vorerst abgeschaltet. Nach einem Leck und einem Transformatorbrand wurdenweitere Vorfälle bekannt.
Der Betreiber Tokyo Electric Power Co. (TEPCO) des weltgrössten Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa gab am Montag nach anfänglichem Zögern zu, dass neben dem Transformatorbrand 1200 Liter radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer gespült wurden.
Nun räumte die Firma dann ein, dass kleine Mengen radioaktiven Materials auch in die Atmosphäre gelangt seien.
Später bestätigte die Firma zudem Medienberichte, wonach etwa 100 Fässer mit schwachradioaktiven Abfall bei dem Erdbeben umkippten und «einige» ihren Deckel verloren.
Bei all den Vorfällen bestand den Angaben zufolge keine Gefahr für Mensch oder Umwelt.
Kritik an TEPCO
Ministerpräsident Shinzo Abe warf TEPCO vor, die Öffentlichkeit «zu langsam» über die Vorfälle informiert zu haben. Wirtschaftsminister Akira Amari bestellte TEPCO-Chef Tsunehisa Katsumata ein und rügte ihn für den Brand im Atomkraftwerk.
Nach dem Beben der Stärke 6,8 vom Vortag suchen die Rettungskräfte nach weiteren Verschütteten. Eine 71-jährige Frau befreiten sie aus den Trümmern eines Geschäftsgebäudes, doch im Spital konnte nur noch ihr Tod festgestellt werden.
Damit stieg die Zahl der Toten auf neun. Mehr als 1000 Menschen wurden verletzt. Dutzende von Schulen blieben vorerst geschlossen. Über 12'000 Menschen harrten in dem Erdbebengebiet in Notlagern aus.
ht (Quelle: sda)
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