Mittwoch, 11. Juli 2007 / 10:08:48
Von-Roll-Verwaltungsrat mobilisiert Kleinaktionäre
Zürich - Im Kampf um die Kontrolle bei Von Roll will der Verwaltungsrat des Elektroisolations-Herstellers die Kleinaktionäre mobilisieren. In einem Inserat in mehreren Zeitungen ruft er zur Ablehnung der Anträge der Aktionärsgruppe Von Finck auf.
In der «Richtungswahl» an der Generalversammlung vom 13. August zähle jede Stimme: Die Minderheits-Aktionärsgruppe Von Finck beabsichtige, das Unternehmen Von Roll verdeckt zu übernehmen, heisst es im Inserat. Gezeichnet ist dieses von vier der fünf Verwaltungsräte. Der Name des einzigen Vertreters der Familie Von Finck fehlt.
Die Von-Finck-Gruppe sei bereits von 1997 bis 2002 grösster Aktionär der Von Roll gewesen, heisst es weiter. Die damals verfolgte aggressive Wachstumsstrategie habe damit geendet, dass Von Roll mit einer massiven Sanierung vor dem Konkurs gerettet werden musste.
Die Aktionärsgruppe Von Finck, die am Dienstag eine Aufstockung ihrer Beteiligung auf 30 Prozent bekanntgegeben hatte, will vier eigene Vertreter in den Verwaltungsrat wählen lassen. Damit würde sie in dem neu neunköpfigen Gremium die Mehrheit erlangen.
Zweite grosse Aktionärsgruppe widersetzt sich
Sie verlangt zudem an der ausserordentlichen Generalversammlung eine Kapitalerhöhung um bis zu 323 Mio. Franken. Mit den neuen Mitteln soll der einstige Industriekonzern von Weltruf wieder in neue Geschäftsfelder expandieren: Dabei sollen auch Übernahmen getätigt werden.
Die zweite grosse Aktionärsgruppe um Verwaltungsratspräsident Oskar Ronner und die Unternehmer Thomas Straumann und Rudolf Maag, die 20,8 Prozent der Aktien kontrolliert, widersetzt sich diesen Plänen. Sie verweist darauf, dass mit der heutigen Strategie seit 2003 hohe Wachstumsraten und Gewinnverbesserungen realisiert werden konnten.
fest (Quelle: sda)
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