Montag, 25. Juni 2007 / 18:57:26
Robert Zoellick neuer Präsident der Weltbank
Washington - Nach dem Rücktritt von Paul Wolfowitz ist der frühere US-Vizeaussenminister Robert Zoellick zum neuen Weltbank-Präsidenten gewählt worden.
Der Exekutivrat der internationalen Entwicklungshilfeorganisation bestätigte den 53-jährigen Zoellick, wie ein Sprecher der Weltbank in Washington mitteilte. Zoellick war der einzige Kandidat.
Der Diplomat und frühere US-Handelsbeauftragte war Ende Mai von US-Präsident George W. Bush für das Amt nominiert worden. Die Schweiz hatte Zoellick bei dessen Nomination als «valablen Kandidaten» bezeichnet.
Wolfowitz hatte nach wochenlangem Widerstand seinen Rücktritt erklärt, weil er dazu beigetragen hatte, dass seine ebenfalls bei der Weltbank beschäftigte Lebensgefährtin eine Beförderung samt grosszügiger Gehaltserhöhung erhielt.
Der frühere US-Vizeverteidigungsminister hatte dies zwar als «Fehler» bezeichnet, zunächst aber keinen Grund für einen Amtsverzicht gesehen. Erst auf massiven internationalen Druck hin lenkte Wolfowitz ein. Die Affäre hatte die Finanzinstitution mit Sitz in Washington in eine der tiefsten Krisen in ihrer mehr als 60-jährigen Geschichte gestürzt.
Innerer Zirkel
Der Diplomat Zoellick gehört zum inneren Zirkel der Bush-Regierung. Zoellick sei ein überzeugter Internationalist und dank seiner langen Karriere in der Diplomatie und Wirtschaft gut auf den Posten vorbereitet, hatte der US-Präsident bei der Nominierung Zoellicks betont.
Zoellick hatte nach seiner Nominierung die 10 000 Mitarbeiter der Bank und die Geberländer dazu aufgerufen, die Spannungen, Frustrationen und Ängste der vergangenen Monate hinter sich zu lassen und sich auf die Zukunft der Weltbank zu konzentrieren.
Die Amtszeit des Weltbank-Präsidenten beträgt fünf Jahre. Einer ungeschriebenen Vereinbarung der Mitgliedsländer zufolge steht an der Spitze der Weltbank traditionell ein US-Bürger, während der Internationale Währungsfonds von einem Europäer geführt wird.
ht (Quelle: sda)
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