Samstag, 16. Juni 2007 / 10:41:57
Armeechef fordert mehr Ausland-Einsätze
Bern - Der scheidende Armeechef Christophe Keckeis fordert ein stärkeres Engagement der Schweizer Armee im Ausland. Denkbar wäre zum Beispiel ein Einsatz im Südsudan, sagt Keckeis in einem veröffentlichten Interview des «Tages-Anzeigers».
Es habe im Südsudan bereits eine Erkundungsmission unter Beteiligung von zwei Spezialisten des Verteidigungsdepartements gegeben, sagt Keckeis. Das Aussendepartement verfolge die Pläne weiter.
Für den Armeechef kommen für die Schweizer Armee nicht nur friedensfördernde, sondern auch friedenserzwingende Einsätze in Frage. Diese wären seiner Meinung nach vereinbar mit der Neutralität. Es handle sich jedoch um einen politischen Entscheid, der erst reifen müsse.
Munition zu Hause lagern
Im Gegensatz zum Bundesrat ist Keckeis nach wie vor der Ansicht, dass die Taschenmunition nicht im Zeughaus gelagert werden sollte. Waffe und Munition gehörten zusammen, sagt Keckeis. «Ich füge mich aber dem politischen Willen, solange die Waffe Teil der persönlichen Ausrüstung bleibt.»
Keckeis zieht eine positive Bilanz seiner Amtszeit, die Ende Jahr ausläuft. Nun gehe es darum, seinen Nachfolger fit zu machen. Der Bundesrat hat vor rund einer Woche Roland Nef zum Nachfolger von Keckeis gewählt.
Nef hielt sich in Interviews bezüglich seiner Meinung zum Ausbau der Auslandeinsätze bedeckt. Es handle sich um eine Frage der politischen Gewichtung, er halte sich strikt an das Primat der Politik.
bert (Quelle: sda)
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