USA verzichten nicht auf Raketen-Schutzschild

US-Verteidigungsminister Robert Gates machte deutlich, dass die USA weiter mit Tschechien und Polen verhandeln wollten. Er verwies darauf, dass zunächst technische Experten die Eignung der russischen Radaranlage in Aserbaidschan zur Raketenabwehr prüfen müssten.

Das russische Radar sei möglicherweise hilfreich bei der frühzeitigen Entdeckung einer Rakete. Für den Abschuss einer solchen Rakete sei es aber nur von begrenztem Wert.

Putins Angebot keine Alternative

Er habe nicht den Eindruck, dass das Angebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin die bilateralen Verhandlungen der USA mit Prag und Warschau ersetzten oder eine Alternative dazu sein könne, sagte auch NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer.

Die 26 NATO-Verteidigungsminister stellten gleichzeitig die eigenen Planungen des Bündnisses für eine Raketenabwehr wegen des US-Vorhabens in Frage.

Ein Bericht soll spätestens bis zum Februar 2008 klären, ob ein NATO-System gegen Kurzstreckenraketen mit dem US-System verbunden werden kann. Ausserdem wird ein umfassenderes NATO-System gegen sämtliche Raketenbedrohungen möglicherweise überflüssig.

Warnung aus Moskau

Der russische Verteidigungsminister Serdjukow warnte die USA eindringlich, ihre Pläne im Alleingang voranzutreiben. «Solch eine Entscheidung zerstört unser bestehendes Sicherheitssystem und schafft neue Trennlinien auf dem europäischen Kontinent», sagte er laut der Agentur Interfax.

Putin, der die in Tschechien geplante Radaranlage und die Stationierung von US-Abfangraketen in Polen strikt ablehnt, hatte den USA die gemeinsame Nutzung der russischen Anlage in Aserbeidschan beim G-8-Gipfel in Heiligendamm angeboten.

ht (Quelle: sda)

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