Donnerstag, 14. Juni 2007 / 11:21:37
Frauen kämpfen gegen Zwangsprostitution
Bern - Zehn Frauenorganisation starten unter dem Motto «wir zeigen Zivilcourage» ein nationales Projekt zum Kampf gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel. Mit Blick auf die EURO 2008 soll in mehreren Veranstaltungen über dieses Verbrechen informiert werden.
Gerade zu solchen Grossanlässen würden Tausende von Frauen aus dem Ausland zur Prostitution gezwungen, erklärten Vertreterinnen der Organisationen zur Eröffnung der Kampagne in Bern.
Diese läuft bis zum 25. November und steht unter dem «Matronat» eines Komitees mit den Bundesrätinnen Micheline Calmy-Rey und Doris Leuthard sowie Nationalratspräsidentin Christine Egerszegi an der Spitze. Ihm gehören über 40 Frauen an - Nationalrätinnen und Vertreterinnen von Organisationen.
Zwangsprostitution zum öffentlichen Thema machen
Hunderttausende von Frauen und Kindern würden derzeit von Banden gezwungen, sich in Europa zu prostituieren. «Zwangsprostitution ist ein Verbrechen, ein Offizialdelikt», erklärte Renata Böhi-Reck vom Dachverband Schweizerischer Gemeinnütziger Frauen (SGF). «Wir machen Zwangsprostitution zum öffentlichen Thema.»
Freier sollten Zivilcourage beweisen: Wenn sie Anzeichen von Zwangsprostitution feststellen, sollten sie dies der Polizei melden.
Die Frauendachverbände, die das Projekt tragen und nach eigenen Angaben über eine Million Frauen in der Schweiz vertreten, wollen bis zum 25. November Informationsveranstaltungen zu dem Thema abhalten.
Kampagne gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution
Ausserdem wollen an der EURO 2008 im Juni kommenden Jahres Kirchen, Frauen- und Menschenrechtsorganisationen in der Schweiz und in Österreich eine Kampagne gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution führen, wie Nationalrätin Ruth-Gaby Vermot-Mangold (SP/BE) darlegte.
Zu den Trägerorganisationen gehören neben dem SGF die katholischen, evangelischen, christkatholischen und jüdischen Frauenorganistionen SKF, EFS, VCF und BSJF, die alliance F, die Verbände für Frauenrechte (svf), der Akademikerinnen (SVA) und der Bäuerinnen und Landfrauen (SBLV) sowie die Business & Professional Women.
fest (Quelle: sda)
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