Dienstag, 5. Juni 2007 / 10:00:00
Röntgendetektoren aus dem digitalen Zeitalter
Am Paul Scherrer Institut haben Forscher einen Röntgendetektoren entwickelt, der Röntgenstrahlen direkt in digitale Signale umwandelt. Nun haben sie ihre eigene Firma gegründet und bereits mehrere Systeme verkauft. Als Gewinner von «venture leaders» wird CEO Christian Brönnimann im Juni bei der Reise nach Boston dabei sein. Und am 6. Juni präsentiert er sein Unternehmen bei «venture ideas» im PSI(as/ifj)
«PILATUS 100» – das ist weder ein Berg noch ein neuer Flugzeugtyp aus den Stanser Werken. Sondern steht für pixel apparatus for the SLS – ein blaues, relativ unscheinbares Kästchen, in dem jedoch Potenzial steckt.
Seit über neun Jahren forschen Christian Brönnimann, Eric F. Eikenberry und Markus Naef an der neuen Technologie. Am Paul Scherrer Institut haben die beiden Physiker und der Elektroingenieur einen digitalen Röntgendetektoren entwickelt, der – Digitalkameras ähnlich – Röntgenstrahlen in elektronische Information umwandelt. Dadurch können in kürzerer Zeit Bilder von besserer Qualität aufgenommen werden als mit herkömmlichen Geräten.
Schritt zur eigenen Firma
«Vor eineinhalb Jahren stellte sich uns die Frage, wie wir die Technologie am besten vermarkten können», erzählt Marketing-Manager Petr Salficky. Bei einem Verkauf an ein interessiertes Institut wäre der Technologie-Transfer schwierig geworden; ausserdem wäre dann die in der Schweiz entwickelte Technologie ins Ausland gegangen. Deshalb entschieden sich die vier Männer im Herbst 2006, ihre eigene Firma zu gründen. Das Paul Scherrer Institut ist zurzeit noch mit 49 Prozent an der DECTRIS AG beteiligt, will das Aktienpaket aber sukzessive reduzieren.
10 Systeme des Modells «PILATUS 100K» konnte die junge Firma bereits verkaufen. Es wird im Bereich Materialwissenschaft eingesetzt und analysiert die atomare Beschaffenheit von Materialien. Weitere Typen sollen in der Proteinanalyse eingesetzt werden sowie in Industrie und Medizin. Diese Anwendungen sind jedoch noch im Entwicklungsprozess.
Netzwerke knüpfen in Boston
Um der Nachfrage gerecht zu werden, wird die DECTRIS AG personell aufstocken; Stellenausschreibungen sind bereits erfolgt. Und im Lauf des nächsten Jahres muss auch eine eigene Lokalität gefunden werden; bisher konnten die Jungunternehmer gegen Bezahlung Räumlichkeiten und Infrastruktur am Paul Scherrer Institut nutzen.
Im Juni fliegt Christian Brönnimann nach Boston. Der CEO der DECTRIS AG ist einer der Gewinner von venture leaders und wird dort an einem 10-tägigen Workshop teilnehmen – eine sehr gute Gelegenheit auch, um neue Kontakte zu knüpfen.
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
Links zum Artikel:
Unternehmer kennen lernen
Alles über das Unternehmen
venture leaders: von den Besten lernen
In Verbindung stehende Artikel:
Wo Risikofreude und Selbstsicherheit den Ausschlag geben
Mittwoch, 27. Juni 2007 / 16:27:19