Schimon Peres kandidiert für das Präsidentenamt

Katzav lässt nach Vergewaltigungsvorwürfen seit Ende Januar sein Amt als Staatspräsident ruhen. Für Peres wäre die Wahl zum israelischen Präsidenten die Krönung einer jahrzehntelangen Karriere. In Israel hat das Amt des Präsidenten einen eher zeremoniellen Charakter.

Die Präsidentschaft könnte möglicherweise sein «letzter Dienst für das Land» sein, sagte Peres während einer Sitzung der Kadima-Partei. Er habe lange gezögert, bevor er sich für die Kandidatur entschieden habe, sagte er. Immerhin sei er «nicht der jüngste Abgeordnete».

Peres war 1984 sowie von 1995 bis 1996 Regierungschef, drei Mal Aussenminister und ebenso oft Verteidigungsminister. 1994 wurde er zusammen mit Izchak Rabin und Jassir Arafat mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Er war auch Vorsitzender der Arbeitspartei. Dem israelischen Parlament gehört er seit 1959 an.

Im 2000 bereits beworben

2005 verliess Peres die Arbeitspartei und schloss sich der Kadima-Partei von Israels Regierungschef Ehud Olmert an. Olmert und die Parteispitze sprachen Peres am Montag ihre Unterstützung bei einer allfälligen Kandidatur aus.

Der Nachfolger von Katzav soll bei einer Sitzung im Parlament am 13. Juni gewählt werden. Neben Peres kandidieren noch die Abgeordnete der Arbeitspartei, Colette Avital, und der Abgeordnete der rechtsgerichteten Oppositionspartei Likud, Reuven Rivlin.

Bereits 2000 hatte sich Peres um das Amt beworben, war aber bei der geheimen Abstimmung in der Knesset dem damals noch weitgehend unbekannten Katzav unterlegen. Peres haftet in Israel der Ruf des ewigen Wahlverlierers an.

smw (Quelle: sda)

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