Donnerstag, 15. März 2007 / 16:34:12
Wegen RS-Hitlergruss vor Gericht
Yverdon-les-Bains - Im waadtländischen Yverdon hatein Prozess gegen drei junge Armeeangehörige wegen Rassendiskriminierung begonnen. In einer RS im Sommer 2005 sollen sie sich mit dem Hitlergruss gegrüsst und rassistisch geäussert haben.
Sie hätten sich mit dem ausgestrecktem Arm gegrüsst, erklärte ein angeklagter Soldat. «Das war aber im Scherz und keinesfalls diskriminierend gemeint. Alle haben das in der Kaserne so gemacht», sagte der 22-jährige Waadtländer. Sie hätten das gemacht, um nach den Anstrengungen wieder «herunterzukommen».
Die beiden mitangeklagten Wachtmeister dagegen, ein Walliser und ein Waadtländer, sind nicht geständig. Sie hätten weder den Hitlergruss gemacht, noch hätten sie sich diskriminierend über Juden, Schwarze oder Ausländer geäussert, sagten sie.
Rachefeldzug der Deutschschweizer?
Der ganze Fall sei auf einen «Rachefeldzug von Deutschschweizer Rekruten» zurückzuführen. Diese hätten nicht ertragen, von ihnen hart rangenommen worden zu sein.
Das Militärgericht II befragte am Morgen die ehemaligen Rekruten, die die Beschuldigungen erhoben hatten. Einige relativierten die Vorwürfe. Andere hielten sie im Wesentlichen aufrecht, obwohl sie sich knapp zwei Jahre nach der Grenadier-RS vom Sommer 2005 in Isone TI nicht mehr im Detail an die Ereignisse erinnerten.
Weitere Befragungen
Am Donnerstagnachmittag setzte das Militärgericht die Gerichtsverhandlung mit weiteren Zeugenbefragungen fort. Die Strafanträge und Plädoyers sind auf Freitag angesetzt. Voraussichtlich soll auch das Urteil am Freitag gefällt werden.
ht (Quelle: sda)
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