Montag, 26. Februar 2007 / 13:40:00
Verfolgte Minderheiten im Irak
London - Die religiös motivierte Gewalt im Irak trifft die Minderheiten wie Christen, Juden, Palästinenser und Turkmenen besonders stark. Dies geht aus einem Bericht der in London ansässigen Menschenrechtsgruppe Minority Rights Group International hervor.
Ethnische und religiöse Minderheiten des Landes würden zu Opfern «von Angriffen, Entführungen und Drohungen von allen Seiten». Einige Gemeinden, die seit 2000 Jahren im Irak leben, stünden jetzt vor der Vernichtung.
Im Kampf um die Vorherrschaft im Irak würden sie von Sunniten, Schiiten und Kurden gleichermassen mit Gewalt überzogen, hiess es in dem veröffentlichten Bericht.
Die Minderheiten im Irak machen rund zehn Prozent der Bevölkerung aus. Von den schätzungsweise 1,8 Millionen irakischen Flüchtlingen gehöre aber jeder dritte einer Minderheit an, heisst es in dem Bericht «Assimilation, Exodus, Vernichtung: Die Minderheiten im Irak seit 2003» weiter.
Internationale Ignoranz
Die Gemeinden der irakischen Minderheiten lebten unter hoffnungslosen Bedingungen, die sowohl im Irak als auch im internationalen Geschehen vollkommen ignoriert würden.
Obwohl zahlreiche Christen ausser Landes fliehen müssten, weil sie der Kollaboration mit den US-amerikanischen und britischen Truppen verdächtigt würden, hätten nur sehr wenige in den USA und in Grossbritannien Aufnahme gefunden.
Das Flüchtlingsproblem dürfe aber nicht nur den Nachbarstaaten des Irak überlassen werden, betonte die Minority Rights Group International.
bert (Quelle: sda)
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