Dienstag, 20. Februar 2007 / 20:23:07
Iran fordert Verhandlungen ohne Vorbedingungen
Teheran - Einen Tag vor Ablauf einer Frist des UNO-Sicherheitsrats bleibt der Iran hart. Ein Stopp der nuklearen Tätigkeiten als Vorbedingung für die Wiederaufnahme von Verhandlungen wird von der iranischen Führung klar abgelehnt.
Sowohl Präsident Mahmmud Ahmadinedschad als auch der Chef-Atomunterhändler Ali Laridschani wiederholten noch einmal in deutlichen Stellungnahmen, dass ein solcher Schritt für die islamische Republik inakzeptabel sei.
Nach seinem zweistündigen Treffen mit dem Direktor der UNO-Atombehörde (IAEA), Mohammed al-Baradei, bezeichnete Laridschani in Wien die Forderung nach einer Aussetzung der iranischen Urananreicherung als Vorwand.
«Zusicherung geben»
Das Problem könne allerdings «am Verhandlungstisch gelöst werden». Teheran könne der internationalen Gemeinschaft «die Zusicherung geben, dass angereichertes Uran nicht zu Waffen verarbeitet wird».
Zuvor hatte Präsident Mahmmud Ahmadinedschad einen Anreicherungsstopp als Vorbedingung für Verhandlungen ebenfalls zurückgewiesen.
«Sie sagen uns: 'Kommt und verhandelt über die iranische Atomfrage, aber die Voraussetzung ist, dass ihr euer Programm stoppt.' Wir haben erklärt, dass wir Verhandlungen und Gespräche wollen, aber Verhandlungen unter fairen Bedingungen», erklärte der Präsident im iranischen Fernsehen.
Frist läuft ab
Am Mittwoch läuft die Frist des UNO-Sicherheitsrats ab, wonach der Iran die Urananreicherung sowie sämtliche atomaren Aktivitäten einstellen soll.
Al-Baradei wird noch in dieser Woche einen Bericht an den UNO-Sicherheitsrat übermitteln, in dem er ausführt, wie weit der Iran der UNO-Resolution 1737 vom 23. Dezember nachgekommen ist.
Warnung vor zuviel Härte
Al-Baradei warnte inzwischen vor allzu harten Massnahmen gegen den Iran. Der Westen müsse dem Land stattdessen ein grösseres Gefühl der Sicherheit geben, statt ihn mit Sanktionen zu bedrohen.
Der UNO-Sicherheitsrat fordert einen Stopp der iranischen Uran-Anreicherung als Voraussetzung für neue Gespräche. Die Regierung in Teheran hat bis morgen Zeit, die Forderung zu erfüllen. Sollte die Islamische Republik nicht einlenken, drohen ihr weitere Sanktionen.
ht (Quelle: sda)
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