Mittwoch, 17. Januar 2007 / 17:23:07
Sportfachhandel: Warmes Wetter lässt Umsätze schmelzen
Bern - Noch hatte Petrus in diesem Winter keine Gnade: Die Schweiz wartet ungeduldig auf den Schnee. Das warme Wetter führt bei den Sportartikel-Händlern zu kalten Füssen.
Eigentlich kann man sich drauf verlassen: Die Steuern und der Schnee kommen jährlich. In den letzten Jahren war die Post des Fiskus allerdings pünktlicher.
Fakt ist: Das Geschäft mit den Wintersportartikeln steht und fällt mit den Schneeverhältnissen. Der Verkauf sieht bisher sehr schlecht aus, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur SDA zeigt.
«Besonders der Monat Januar verlief umsatzmässig deutlich schlechter als in den Jahren davor», sagte Claude Benoit, Präsident des Verbandes Schweizer Sportfachhandel (ASMAS), im Gespräch. Dabei sei das Geschäft mit den Wintersportartikeln in den rund 750 Fachgeschäften in den Monaten November und Dezember gut gestartet.
Schlechte Stimmung
Es sei zwar nicht das erste Mal, dass der Schnee auf sich warten lasse, erklärte Benoit. «Doch seit Jahresbeginn ist die Stimmung bei den ASMAS-Mitgliedern ziemlich schlecht. Jetzt muss bald was gehen.»
Vor allem brauche es auch Schnee im Flachland, damit die Konsumentinnen und Konsumenten richtig in Kauflaune kämen. Bisher hätten sich lediglich die Geschäfte in den Wintersportorten wenig beklagt.
«Unsere Läden in den Tourismusregionen sind mit der bisherigen Umsatzentwicklung zufrieden», sagt Intersport-Chef Stephan Ruggle. Sehr viele Touristen hätten den Weg trotzdem in die Berge gefunden und dank der guten konjunkturellen Lage Geld ausgegeben.
Sehr gut verkaufen sich dabei multifunktionnale Winterkleider wie Snowbordjacken, wie Yvonne Ineichen von Athleticum bestätigt. «Die werden von den Jugendlichen auch in der Freizeit getragen.»
Durchzogenes Geschäft
Trotzdem sprechen Intersport wie auch das zur Manor-Gruppe gehörende Athleticum von einem bisher durchzogenen Wintergeschäft. «Die Kunden haben sich noch nicht eingedeckt. Da kommt noch mehr. Aber alle warten auf die weisse Pracht», sagt Ineichen.
Letzlich werde es wohl für die Detailhändler ein ganz normaler Winter, der allerdings etwas besser hätte laufen können, bringt es Intersport-CEO Rugge auf den Punkt. Die entsprechenden Vorjahresmonate seien ausserordentlich gut gewesen.
Noch geben die Händler die Hoffnung nicht auf: Der Schnee kommt bestimmt - wie die Steuern. Dann könnte sich der Winter gar bis Ostern hinziehen.
Dagmar Zumstein (Quelle: sda)
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