Swissair Verwaltungsräte schweigen

Bezüglich der Anklage bezeichneten sich auch Höfliger und Leuenberger als unschuldig. Wie den anderen Verwaltungsräten der untergegangenen Swissair-Muttergesellschaft SAirGroup wirft ihnen die Zürcher Staatsanwaltschaft Gläubigerschädigung durch Vermögensminderung und ungetreue Geschäftsführung vor.

Leuenberger, ehemaliger Chef des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse, wehrte sich allerdings in einer persönlichen Erklärung vehement gegen die «grundlose Anklage». Er habe seine Aufgabe im Verwaltungsrat der SAirGroup «stets sehr ernst genommen» und die Entscheidungen «im besten Wissen und Gewissen gefällt».

Höfliger schweigt

Keinerlei Angaben zu seiner Tätigkeit in der SAirGroup machte dagegen Antoine Höfliger, der als ehemaliger Generaldirektor der Lausanner Comptoir Suisse dem SAir-Verwaltungsrat von 1978 bis 2001 angehört hatte. Höfliger hätte gerne ausgesagt, er habe ihm aber im Hinblick auf anstehende Zivilprozesse davon abgeraten, sagte sein Verteidiger.

Die Verweigerung der Aussage bedeute keineswegs, dass die Angeklagten «Dreck am Stecken» habe, betonte der Verteidiger: «Mein Mandant könnte im Strafverfahren nicht viel gewinnen, in den Zivilverfahren aber sehr viel verlieren.» Schliesslich sollten die Beklagten für Schäden über mehrere 100 Mio. Fr. haftbar gemacht werden.

Geduldiger Fragensteller

Wie auch am ersten Prozesstag ging der Gerichtsvorsitzende Andreas Fischer geduldig seinen umfangreichen Fragenkatalog zur Strategie der SAirGroup Punkt für Punkt durch, während die Angeklagten stumm vor ihrem Mikrophon sassen.

Das öffentliche Interesse war noch einmal kleiner als am ersten Prozesstag; während doch noch rund 30 Medienvertreter ausharrten, waren es am Nachmittag noch rund zwei Dutzend Zuschauer, die sich in der Bülacher Stadthalle verloren.

fest (Quelle: sda)

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