Vaterschaftsurlaub auch in der Schweiz

Im Gegensatz zum Mitte 2005 eingeführten Mutterschaftsurlaub ist der Vaterschaftsurlaub in der Schweiz gesetzlich nicht geregelt. Er basiert ausschliesslich auf Freiwilligkeit der Arbeitgeber. Eine parlamentarische Initiative ist im Parlament jedoch hängig.

Im Schnitt gewähren die Unternehmen den Vätern heute bei der Geburt ihres Kindes zwischen ein und drei Tagen Urlaub. Immer mehr Firmen gehen aber ein wenig weiter, um den Vätern das Erlebnis der ersten Tage des Neugeborenen zu erlauben.

Migros: Zwei Wochen

Die Mitarbeiter des Migros-Genossenschaftsbundes erhalten neu einen bezahlten Urlaub von zwei Wochen, an den sie noch zwei Wochen unbezahlte Ferien anhängen können. Der Anspruch gilt während zwölf Monaten nach der Geburt. Damit könnten auch Männer profitieren, die 2006 Väter geworden sind, sagt Migros-Sprecherin Monika Weibel.

Auch die SBB, wo die Männer rund 90 Prozent der 28 000 Angestellten ausmachen, führt einen Vaterschaftsurlaub ein. Frischgebackene Väter erhalten bei den Bundesbahnen fünf Tage, um sich ganz ihrem Neugeborenen zu widmen.

Neben SBB und Migros haben auch weitere Unternehmen beschlossen, die Männer zu unterstützen. Seit einem Jahr billigt die Swisscom Vätern zwei bezahlte Ferienwochen innerhalb von zwölf Monaten nach der Geburt zu.

Eine Woche bei Novartis

Eine Woche bezahlten Vaterschaftsurlaub gewähren etwa Novartis, die Bank Coop und die Detailhändler Ikea und Casino. Bereits seit 1999 bietet der Rückversicherer Swiss Re den Neu-Vätern zehn Tage. In der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) werden vier Wochen unbezahlter Urlaub empfohlen.

Im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz aber immer noch hinter anderen Ländern her. Besonders grosszügig sind die skandinavischen Staaten.

«Elternurkaub» in Dänemark

So bietet Dänemark einen bezahlten Mutterschaftsurlaub von 28 Wochen, von denen 10 durch den Vater bezogen werden können. In Schweden beträgt der Elternurlaub 15 Monate, wovon mindestens ein Monat dem Vater zufällt.

ht (Quelle: sda)

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