Freitag, 15. Dezember 2006 / 07:32:03
Neue Venus-Erkenntnisse
München - Messungen der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA bestätigten damit frühere Daten einer NASA-Mission, die bislang als unvollständig galten.
Auf unserem Nachbarplaneten Venus ist es nach neuen Erkenntnissen im Durchschnitt 460 Grad Celsius heiss.
Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mitteilte, konnten nun erstmals Temperaturunterschiede und eine genaue Topographie des Planeten ermittelt werden.
Demnach sei es in den Bergen der Venus bis zu 30 Grad kälter als im Tiefland, sagte Ulrich Köhler vom DLR-Institut für Planetenforschung.
Den Angaben zufolge ist die Venus permanent von einer 100 Kilometer dicken Wolkenhülle umgeben. Durch so genannte atmosphärische Fenster könnte die Wärmestrahlung aber nach aussen dringen.
Spektrometer
Gemessen werden die Wärmesignale mit speziellen Instrumenten, so genannten Spektrometern, die auf einer Raumsonde angebracht sind. Diese ESA-Sonde mit dem Namen «Venus Express» umrundet die Venus seit April 2006.
Damit seien die Wissenschaftler erstmals in der Lage, die Bodentemperaturen genau zu messen, sagte Jörn Helbert vom DLR.
Massiver Treibhauseffekt
Verantwortlich für die hohe Durchschnittstemperatur von 460 Grad Celsius sei ein massiver Treibhauseffekt, der die Energie der Sonnenstrahlen in der Atmosphäre des Planeten zurückhält. Bei dieser Temperatur schmilzt Blei.
Tag und Nacht herrscht den Untersuchungen zufolge die gleiche Temperatur auf dem Planeten. Der Luftdruck am Boden sei etwa 90 Mal höher als auf der Erde.
Wie schon die frühere Magellan-Mission der US-Weltraumbehörde NASA in den 90er Jahren herausfand, gibt es auf der Venus ausserdem Hunderte Vulkane.
dl (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Astronauten sollen Venus mit Luftschiffen erforschen
Mittwoch, 15. April 2015 / 17:13:38