Mittwoch, 8. November 2006 / 19:12:07
Kein Staatsbegräbnis für Botha
George - In Südafrika ist der frühere Präsident und Hardliner der Rassentrennung, Pieter Willem Botha, zu Grabe getragen worden. Die Trauerfeier fand im privaten Rahmen statt.
Zwar nahm Präsident Thabo Mbeki als Zeichen der Versöhnung an der Beerdigung teil.
Bothas Familie hatte aber das Angebot eines Staatsbegräbnisses abgelehnt. Das staatliche Fernsehen berichtete dennoch live.
Botha war in der vergangenen Woche im Alter von 90 Jahren gestorben.
Aufruf zur Einigung
Die Trauerfeier wurde dazu genutzt, um zur Einigung zwischen den verschiedenen Gruppen im Land aufzurufen. «Schwarze Südafrikaner, weisse Südafrikaner, farbige Südafrikaner, das ist Eure Nation. Lebt wie eine Familie. Begrabt die Vergangenheit - oder die Vergangenheit wird Euch begraben», sagte ein Redner.
Botha selbst hatte seine Politik bis zuletzt verteidigt. Dazu gehörte auch seine Weigerung, den späteren Nobelpreisträger und ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, aus der Haft zu entlassen.
Botha stand wegen seiner Rassenpolitik und seiner diktatorischen Herrschaft auch im Westen heftig in der Kritik. Botha wurde 1989 durch eine Revolte des Kabinetts gestürzt. Sein Nachfolger, Frederik Willem de Klerk, verwarf nahezu alles, wofür Botha stand, und beendete die Rassentrennung.
bert (Quelle: sda)
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