Dienstag, 7. November 2006 / 13:57:45
Weg von «dreckiger und teurer» Energie
Paris/London - Die Internationale Energieagentur (IEA) hat die Staaten dringend zu Energieeinsparungen und zum Einsatz alternativer Energien aufgerufen.
«Bei der Fortschreibung der aktuellen Trends stehen wir vor einer dreckigen, unsicheren und teuren Energiezukunft», erklärt die IEA in ihrem vorgestellten Weltenergie-Ausblick 2006. Alternative Energien und effizientere Energieausnutzung würden die Welt nicht nur sauberer und sicherer machen, sondern sich auch rechnen.
Als wichtigste Mittel zur Senkung des Energieverbrauchs und des Abgasausstosses sieht die IEA effizientere Antriebe für den Verkehr sowie Einsparungen beim Stromeinsatz für Klimaanlagen, Licht und Industrieantriebe.
Kosteneffizient
«Die gute Nachricht ist, dass diese Politik sehr kosteneffizient wirkt», erklärte IEA-Exekutivdirektor Claude Mandil. Für jeden Dollar Investitionen in die Energieeffizienz spare man zwei Dollar Investitionen in die Energie-Infrastruktur. Auch Biotreibstoffe und Kernkraft hätten Zukunft.
Ohne einen Kurswechsel würde die weltweite Energienachfrage bis 2030 um 53 Prozent wachsen. Gut 70 Prozent der Zunahme entfiele alleine auf China und Indien. Die Nachfrage nach Rohöl würde von 84 Mio. auf 116 Mio. Barrel (je 159 Liter) pro Tag steigen.
Marktmacht der OPEC-Staaten
Das würde die Marktmacht der OPEC-Staaten gewaltig steigern, weil die Förderung in den kartellfreien Ölstaaten schon etwa 2015 ihren Höhepunkt erreicht.
Genug fossile Energieträger wären da, um den Energiehunger der Welt weiter zu befriedigen. Allerdings müssten dafür (von 2005 bis 2030) mehr als 20 Billionen Dollar investiert werden, davon 3,7 Billionen Dollar in China.
Doch die Öl- und Gasanbieter könnten dazu nicht bereit sein. Ausserdem wären die Umwelt- und Klimafolgen des Weitermachens wie bisher verheerend. Der weltweite Ausstoss des «Klimakillers» Kohlendioxid würde laut IEA bis 2030 um rund 55 Prozent auf 40 Gigatonnen zunehmen. Dabei würde China die USA schon vor 2010 als grössten Umweltverschmutzer ablösen.
fest (Quelle: sda)
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