Sonntag, 5. November 2006 / 18:02:39
Ein UNO-Team inspiziert iranische Atomanlagen
Teheran - UNO-Inspektoren haben im Iran die umstrittene Atomanlage in Natans inspiziert.
Die Vertreter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nahmen dort die zweite Serie von Zentrifugen zur Urananreicherung unter die Lupe. Auch die Uran-Umwandlungsanlage Isfahan sei im Rahmen der «Routine»-Visite besucht worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter.
Die Inspektoren seien am Freitag angereist und wollten für insgesamt vier Tage bleiben, um Informationen für IAEA-Chef Mohamed ElBaradei zusammenzutragen, hiess es in dem Bericht weiter.
Der Iran hatte im vergangenen Monat trotz drohender UNO-Sanktionen angekündigt, seine Pilot-Anlage in Natans zu erweitern. Bis dahin war dort in 164 Zentrifugen Uran angereichert worden.
Vollständiger Stopp der Urananreicherung verlangt
Bis April gewann das Land damit geringe Mengen von leicht angereichertem Material, wie es bei der zivilen Stromerzeugung eingesetzt werden kann. Für Atomwaffen muss das Uran hoch angereichert werden. Der Iran steht im Verdacht, nach solchen Waffen zu streben, bestreitet aber, mit seinem Programm militärische Ziele zu verfolgen.
Der UNO-Sicherheitsrat verlangt vom Iran einen vollständigen Stopp der Urananreicherung. Nachdem das Land im August eine Frist zum Einlenken im Atomstreit verstreichen liess, drohen dem Land nun gemäss einer früheren Resolution der UNO internationale Strafmassnahmen. Über die Gestaltung einer neuen Resolution zu den Sanktionen wird derzeit verhandelt.
Die iranische Führung bekräftigte, an der Urananreicherung festzuhalten. Für eine Aussetzung gebe es keinerlei rechtliche Grundlage, sagte ein Sprecher des Aussenministeriums.
smw (Quelle: sda)
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