Donnerstag, 12. Oktober 2006 / 15:54:31
Schul- und Komplementärmedizin kostet gleich viel
Bern - Eine Studie an der Universität Bern hat ergeben, dass die Behandlungskosten pro Patient in der Schul- und in der Komplementärmedizin praktisch identisch sind.
Hingegen erfülle letztere die Forderung nach «Empowerment» der Patienten besser. Die Resultate zeigen nun, dass unabhängig von Geschlecht und Alter der Patienten die jährlichen Kosten pro Patient praktisch identisch sind, wie es in einer Mitteilung der Uni Bern heisst. Es bestehen jedoch beträchtliche Unterschiede in der Art und Weise, wie sich die Kosten zusammensetzen.
56 Prozent der Kosten, die von Ärzten mit Fähigkeitsausweis in Komplementärmedizin verrechnet werden, entsprechen «den direkten Behandlungskosten». Diese ergeben sich vor allem aus dem Gespräch zwischen Arzt und Patient und ärztlichen Verrichtungen, die sich aus der Krankheit ergeben.
Bei Ärzten ohne komplementärmedizinische Tätigkeit beträgt der Anteil der direkten Konsultations- und Behandlungskosten 39 Prozent.
Medikamentenkosten
Umgekehrt dazu verhalten sich die Kosten für Medikamente: In der Komplementärmedizin entfallen 35 Prozent der jährlichen Kosten pro Patient für Medikamente; in der Schulmedizin sind es 51 Prozent.
Die Studie kommt zum Schluss, dass ein Einschluss der Komplementärmedizin in die Grundversicherung weder zu einer markanten Senkung noch Steigerung der Kosten in der ambulanten medizinischen Versorgung führen.
«Empowerment»
Komplementärmedizinische Methoden beruhen aber auf Behandlungsformen, die wesentlich Patienten zentrierter sind als in der Schulmedizin. Damit komme die Komplementärmedizin der Forderung nach mehr «Empowerment» der Patienten eher nach.
Die Studie untersuchte die Kosten und Kostenstruktur von ambulanten Leistungen zwischen Schul- und Komplementärmedizin zulasten der Grundversicherung. Die Untersuchung wurde vor dem Hintergrund der kontroversen Diskussion um die Kosten der Komplementärmedizin durchgeführt.
fest (Quelle: sda)
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